Der Vortrag der Baureferentin dient zur Kenntnis. Das dargestellte Umsetzungskonzept soll weiterverfolgt werden.
Sachverhalt:
Graffitikunst im öffentlichen Raum ist in allen Städten wahrnehmbar und steht oftmals in der gesellschaftlichen Diskussion. Für Jugendliche stellen Graffitis die Möglichkeit dar, sich und ihre Anliegen als aktive Mitglieder der Stadtgesellschaften darzustellen und den öffentlichen Raum mitzugestalten. Die Stadt Fürth hat bereits in der Vergangenheit Möglichkeiten dafür geschaffen, so dass unter pädagogischer Begleitung unterschiedliche öffentliche Flächen bemalt bzw. gesprayt werden konnten (z.B. die Graffitiwall hinter dem Jugendhaus Hardhöhe, die südliche Friedhofswand, das Toilettenhäuschen an der kleinen Mainau, mehrere Straßenunterführungen wie die zum Julius Hirsch Sportzentrum oder die Projekte „Kunst am Bauzaun“ in der Hallstraße). Das nun anstehende Graffitiprojekt an der rückwärtigen Fassade der neuen Feuerwache ist eines der größten Projekte der Metropolregion, die von Jugendlichen partizipativ gestaltet werden können.
Nach Beschluss des Bau- und Werkausschuss vom 09.06.2021 und den Haushaltsberatungen vom 03.12.2021 soll dort ein legales Graffiti unter pädagogisch-künstlerischer Leitung des Fanprojektes in Kooperation mit dem Jugendhaus Catch up angebracht werden. Eine referatsübergreifende Projektgruppe mit Beteiligung der Berufsfeuerwehr, der GWF und Vertretern des Jugendamtes, des Jugendhauses Catch-up und des Fanprojektes wurde hierfür eingerichtet. Die genehmigten Projektkosten in Höhe von 38.000 Euro werden vom Jugendamt verwaltet.
Pädagogisches Konzept:
Der partizipative Prozess soll so gestaltet werden, dass er für alle Teilnehmenden persönlich gewinnbringende Erfahrungen ermöglicht. Dabei spielen der Ausbau der eigenen Kompetenzen ebenso eine Rolle, wie das Knüpfen neuer Netzwerke zu Gleichaltrigen und Erwachsenen sowie die Übernahme von Verantwortung. Wichtig ist, dass den Jugendlichen der größtmögliche künstlerische Freiraum gegeben und ihnen die Verantwortung für die Bildgestaltung in hohem Maße übertragen wird. Dies soll innerhalb eines gemeinsam von der Jugendgruppe erarbeiteten Regelsystems geschehen, das gemeinsam mit einem Begleitgremium abgestimmt werden soll. Die Gruppe setzt sich selbst Grundsätze, nach denen gehandelt werden soll und definiert Möglichkeiten und Grenzen des Darstellbaren. Pädagogisch-konzeptionelle Grundsätze sind, dass unter anderem diskriminierende und diffamierende Inhalte wie Beleidigung, Sexismus, Rassismus, Antisemitismus, politischer oder religiöser Extremismus und feuerverherrlichende Darstellungen ausgeschlossen sind.
Zeitlicher Rahmen:
Konzeptionsphase: bis Ende Februar
Ausschreibung und Bewerbung: März
Kick-off Veranstaltung für Jugendliche: 06.05.2022 von 18 bis 21 Uhr
Fachdialog mit Begleitgremium: KW 19
Planungsphase 06.05. bis 03.06.2022
Öffentliches Kunstgespräch 01.06.2022
Durchführungsphase 02.07. bis 29.07.2022
Eröffnungsveranstaltung 29.07.2022
Umsetzung:
Im Rahmen der Kick-off Veranstaltung sollen sich die Jugendlichen kennenlernen. Beim darauffolgenden Treffen wird unter pädagogischer Begleitung ein Regelwerk erarbeitet. In einem gesonderten Termin werden sie anschließend mit den Vertretern des Begleitgremiums in einen Fachdialog treten, bei dem das Regelwerk als Grundlage für die weitere Arbeit abgestimmt werden soll.
Dieses Begleitgremium, welches sich zum dem oben erwähnten Fachdialog und zu einem Kunstgespräch trifft, soll aus Mitgliedern der Projektgruppe (Feuerwehr, Vertreter Ref. IV und V, Catch Up und Fanprojekt) und freiwilligen Vertretern der Stadtratsfraktionen und -gruppen bestehen.
Die pädagogische Verantwortung und Umsetzung liegt bei den Mitarbeitern des Fanprojekts Fürth und des KJH Catch Up. Eine künstlerische Leitung und eine künstlerische Beratung werden extern beauftragt. Innerhalb des beschlossenen Regelwerks kann das Motiv frei entwickelt werden.
Am Ende der Planungsphase steht ein „Kunstgespräch“. Diese Veranstaltung ist öffentlich, um allen Interessierten die Möglichkeit der Information zu bieten und den finalen Entwurf vorzustellen.
Im Juni sind aufwendige Vorbereitungsarbeiten durchzuführen. Der Radweg muss gesperrt und Gerüste müssen gestellt werden.
Die Durchführungsphase beginnt mit einer Auftaktveranstaltung am 02.07.2022. An den Juliwochenenden wird tagsüber an dem Graffiti gearbeitet. Während dieser Arbeitszeiten sind sowohl pädagogische als auch künstlerische Betreuer vor Ort. Der Arbeitsplatz wird jeden Tag sauber und aufgeräumt hinterlassen.
Die offizielle Eröffnungsveranstaltung ist für den 29.07.2022 geplant.
Finanzierung:
Finanzielle
Auswirkungen |
jährliche
Folgelasten |
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Gesamtkosten |
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Veranschlagung
im Haushalt |
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Vwhh |
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wenn
nein, Deckungsvorschlag: |
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Veröffentlichung „SprühGeschichte – Julius Hirsch Memorial Wall in Fürth“ in Offene Jugendarbeit, Seite 29eite 29
Konzept FÜRTH FÄRBEN!