Betreff
Vorlage zum Antrag von Bündnis 90/Die Grünen - Sachstand Taubenvergrämung durch Locktauben
Vorlage
OA/0535/2022
Aktenzeichen
III/OA
Art
Beschlussvorlage - AL

Entfällt, da Kenntnisnahme


In der Sitzung des Umweltausschusses am 24.02.2022 hat die Verwaltung mündlich über die Möglichkeiten und Kosten der Taubenvergrämung mittels Locktauben (sog. Regensburger Modell) berichtet. Der Umweltausschuss hat die Verwaltung beauftragt, weitergehende Überlegungen anzustellen und insbes. den Einsatz Freiwilliger bei der Umsetzung dieses Vorhabens zu prüfen.

 

Im Folgenden wird ein Zwischenbericht zum Stand der Überlegungen gegeben:

 

Die Verwaltung hat in einem Termin mit einem Vertreter der Stadttaubenhilfe Nürnberg und zwei Vertreterinnen der Stadttaubenhilfe Fürth Handlungsoptionen sowie die Möglichkeiten einer ehrenamtlichen Unterstützung erörtert.

 

Die Vertreterinnen der Stadttaubenhilfe Fürth engagieren sich seit Jahren ehrenamtlich in erheblichem zeitlichen und finanziellen Umfang in Sachen Tauben in Fürth. Ihren Schwerpunkt stellt die Altstadt dar, wo sie Gelege von Tauben kontrollieren, dort Eier gegen Attrappen austauschen und kranke bzw. verletzte Tauben auf eigene Kosten tierärztlich versorgen lassen.

 

Die Vertreterinnen der Stadttaubenhilfe Fürth möchten die Stadt Fürth gerne bei der Betreuung von Taubenschlägen unterstützen, haben jedoch auch zum Ausdruck gebracht, dass diese Unterstützung sich auf die Betreuung offener Taubenschläge (Augsburger Modell) bezieht und eine Mitwirkung bei Modellen, bei welchen Tauben ggf. auch entnommen werden, für sie nicht in Frage komme. Auch der Vertreter der Stadttaubenhilfe Nürnberg, der mehrere Taubenschläge in der Stadt Erlangen betreut, hat sich für dieses Modell ausgesprochen. Die weiteren Überlegungen fokussieren sich daher auf eine Umsetzung des auch kostengünstigeren Augsburger Modells. Die Verwaltung möchte sich solchen Überlegungen insbes. auf Grund ähnlicher Vorhaben in anderen Städten nicht entziehen, wenngleich die Wirkung von betreuten Taubenschlägen kaum messbar sein wird und wohl nur durch die Zahl der nicht geschlüpften Tauben (weil deren Eier durch Attrappen ausgetauscht wurden) und die Menge des entsorgten Taubenkots ausgedrückt werden kann. Das Ziel ist die Erstellung eines tierschutzgerechten Konzepts zur Regulierung und Reduzierung des Stadttaubenbestandes zum Wohl von Mensch und Tier. Angestrebt wird ein kleiner, betreuter und gesunder Taubenbestand in Fürth. Anzunehmen ist, dass gesunde Tauben, die eine feste Heimat haben und artgerechtes Futter erhalten, zu deutlich weniger Belästigungen führen.

 

Als mögliche Standorte für zwei Taubenschläge in der Innenstadt wurden die Bereiche Bahnhof und Rathausumfeld identifiziert. Aus der Erfahrung an anderen Örtlichkeiten ist zu erwarten, dass Taubenschläge einen Wirkradius von max. etwa 500 Metern haben können. Die Wirkung der Taubenschläge wird erst nach einer gewissen Anlaufzeit, innerhalb derer sich die Tauben an die Nutzung des Taubenschlages gewöhnen müssen und die bis zu zwei Jahre dauern kann, einsetzen. Angestrebt wird jeweils die Errichtung eines Taubenschlages in den genannten Bereichen, idealerweise auf einem nicht all zu hohen Gebäude mit Flachdach. Die Taubenschläge sollen jeweils ca. 200 Tauben Heimat bieten und damit einen Flächenbedarf von etwa 20 m2 haben.

 

Die Betreuung der Taubenschläge wird insbes. folgende Arbeiten umfassen:

 

  • Füttern und Tränken der Tiere, dreimal wöchentlich, Kosten ca. 1 €/Tier (Wasseranschluss am Taubenschlag vorteilhaft, anderenfalls muss neben dem Futter auch das Wasser zum Taubenschlag getragen werden), zudem Kontrolle der Taubenschläge, Austausch der Eier, Dokumentation, Zeitaufwand mind. jeweils ½ Stunde je Taubenschlag
  • Reinigung der Taubenschläge, einmal wöchentlich, Zeitaufwand etwa drei Stunden je Taubenschlag.

 

Nächste Schritte:

  • Ansprache der EigentümerInnen geeigneter Gebäude
  • Planung der Taubenschläge
  • Abstimmung mit der Stadttaubenhilfe Fürth zur Übernahme der Betreuung der Taubenschläge (reines Ehrenamt oder ggf. Zahlung einer Aufwandsentschädigung, Klärung arbeitsschutzrechtlicher Anforderungen)
  • Kostenermittlung (Futterkosten ca. 5.000 €/a, zzgl. Kosten der zu errichtenden Taubenschläge, in Augsburg vor Jahren bereits knapp 9.000 € für einen Taubenschlag, ggf. Miete für die Standfläche der Taubenschläge, evtl. Aufwandsentschädigung) und Sicherstellung der Finanzierung
  • Finalisierung des Stadttaubenkonzepts und Vorstellung im Umweltausschuss

 

Die Verwaltung bittet vorsorglich um Verständnis, dass die Erstellung des Stadttaubenkonzepts sicher noch gewisse Zeit in Anspruch nehmen wird, da dieses durchaus aufwändige Projekt hier „on top“ erledigt werden muss.

 


Finanzierung:

 

Finanzielle Auswirkungen

jährliche Folgelasten

 

 

nein

X

ja

Gesamtkosten

nicht bekannt

 

nein

X

ja

nicht bekannt

Veranschlagung im Haushalt

 

X

nein

 

ja

Hst.      

Budget-Nr.      

im

 

Vwhh

 

Vmhh

wenn nein, Deckungsvorschlag: