Betreff
Mobilitätsdrehscheibe Fürth Hauptbahnhof, Modernisierung und barrierefreier Ausbau Eisenbahn-Station, Bahnsteigzugänge: Alternativplanung und Kostenübernahme
Vorlage
SpA/1052/2023
Aktenzeichen
SpA-Vpl-Hg-5-FH
Art
Beschlussvorlage - SB
Referenzvorlage

Bau- und Werkausschuss: Der BWA empfiehlt, die Weiterführung und Umsetzung der Alternativplanung der Bahnsteigzugänge mit 240 cm Durchgangsbreite und „halbtransparenten“ Aufzügen bei der Deutschen Bahn zu veranlassen und die baulichen Mehrkosten bis 500.000 € (aktueller Preisstand) sowie die Umplanungskosten bis 112.000 € zu übernehmen, und sich bei Dritten, bspw. Bund und Land, um Zuwendungen / Mitfinanzierungen dieser Kosten zu bemühen.

 

Stadtrat: Die Stadtverwaltung wird beauftragt, die Weiterführung und Umsetzung der Alternativplanung der Bahnsteigzugänge mit 240 cm Durchgangsbreite und „halbtransparenten“ Aufzügen bei der Deutschen Bahn zu veranlassen und die baulichen Mehrkosten bis 500.000 € (aktueller Preisstand) sowie die Umplanungskosten bis 112.000 € zu übernehmen, und sich bei Dritten, bspw. Bund und Land, um Zuwendungen/Mitfinanzierungen dieser Kosten zu bemühen.


Die Deutsche Bahn (DB Station & Service) plant im Auftrag des Freistaates Bayern die Modernisierung und den barrierefreien Ausbau der Eisenbahn-Station Fürth Hauptbahnhof. Hierfür sind unter anderem die Bahnsteige höher und der Bahnsteigtunnel breiter und tiefer neu zu bauen sowie Aufzüge einzubauen, die in die neuen Bahnsteigzugänge integriert werden und

die Bahnsteige jeweils mit dem Bahnsteigtunnel verknüpfen.

 

Die Planung der DB sieht für die Bahnsteigzugänge und Aufzüge bisher aus Kostengründen und aufgrund der diesbezüglich gültigen Normen im Eisenbahnwesen nur Zugangsbreiten von etwa 160 cm und nicht- oder nur teilverglaste Aufzugsschächte vor. Die Stadt Fürth lehnt eine solche Gestaltung auch im Vergleich zu anderen Bahnhöfen dieser Größenordnung als zu eng und zu unübersichtlich und damit nicht kunden- und zukunftsorientiert ab.

 

Am 06.04.2022 beauftragte der Bau- und Werkausschuss (SpA/0968/2021) daher eine Alter-nativplanung der Stadt Fürth zur Behebung der vorgenannten Mängel, um die Mehrkosten

für eine breitere und übersichtlichere Gestaltung beziffern zu können. Diese Planung kommt zu dem Ergebnis, dass Zugänge mit 240 cm Breite möglich sind und sich die Mehrkosten für den Bau mit voraussichtlich max. 500.000 € Veranschlagungen lassen. Derzeit ist noch keine Aussage möglich, ob sich auch baubetriebliche Abläufe kostenerhöhend auswirken können. Diese Mehrkosten bzgl. der Investition sind aus Sicht des Baureferats für den damit einhergehenden erheblichen Mehrwert des langlebigen Ingenieurbauwerks angemessen und vertretbar, eine solche Durchgangsbreite andernorts gegeben (bspw. Bamberg, Würzburg, Lichtenfels). Bei den Aufzügen ist als Kompromiss eine „halbtransparente Lösung“ mit Fenstern in dem aus statischen Gründen nötigen Aufzugsschacht aus Beton darstellbar.

 

Da die Durchgangsbreite von 240 cm das nach den DB-Normen erforderliche Mindestmaß von 160 cm überschreitet, und auch die „halbtransparente Lösung“ nach DB-Normen nicht als zwingend gilt, müssen die Verbesserungen durch die Stadt Fürth oder Dritte finanziert werden. Zugleich schreitet die von der Stadt Fürth abgelehnte DB-Planung weiter voran. Um die Zeitachse des Projektes nicht zu gefährden, die Verbesserungen aus der Alternativplanung jedoch in jedem Falle zu erreichen und die Planungskosten zu minimieren, schlägt die Stadtverwaltung folgende Vorgehensweise vor:

 

  • 1. Schritt = Kostenübernahmeerklärung Stadt Fürth gegenüber DB Station & Service
    in Höhe der Mehrkosten Investition Bau von bis zu 500.000 € (inkl. Risikopuffer, vgl. Anlage „Präsentation“) und die Kosten für die Umplanung von maximal 112.000 €.

  • 2. Schritt = Aufnahme von Bemühungen der Stadt Fürth, für die von ihr übernommenen Kosten Zuwendungen oder Mitfinanzierung Dritter einzuwerben.

 

Je früher die Stadt Fürth die Übernahme der Mehrkosten für Bau und Umplanung gegenüber der DB erklärt, umso weniger Um-/Planungskosten fallen für sie an, da der Planungsfortschritt für die von der DB bisher verfolgte Variante geringer wäre und die Überarbeitung der Planung („Umplanung“) in geringerem Umfang durchgeführt werden muss.

 

Um-/Planungskostenbestandteil

Untergrenze

Obergrenze

HOAI-Phase

Genehmigungsplanung (GP)

19.000 €

42.000 €

Lph 4 (GP)

Entwurfsplanung (EP)
Ingenieurbauwerk

Objektplanung

41.000 €

41.000 €

Lph 3 (EP)

Tragwerksplanung

0 €

29.000 €

Lph 3 (EP)

Summe

60.000 €

112.000 €

 

 

Eine rasche Entscheidung der Stadt Fürth ist daher wirtschaftlich geboten, da hierdurch ggf. bis zu ca. 62.000 € eingespart werden könnten (= Delta Untergrenze / Obergrenze).

 

Alle Kosten geben den aktuellen Sachstand wieder. Im Zuge der Vertiefung der Planung und Genehmigung sowie durch Marktsituation bzw. Inflation können sich Abweichungen ergeben.

 


Finanzierung:

Finanzielle Auswirkungen

jährliche Folgelasten

 

 

nein

X

ja

Gesamtkosten

612.000

X

nein

 

ja

     

Veranschlagung im Haushalt

 

X

nein

 

ja

Hst.      

Budget-Nr.      

im

 

Vwhh

 

Vmhh

wenn nein, Deckungsvorschlag:

Verpflichtungsermächtigung 500.000 € (Mehrkosten Bau), verteilt auf die Jahre

2024–2028 + Bereitstellung von 112.000 € (Umplanungskosten) im Jahr 2023

 


Präsentation, Ergebnis Deutsche Bahn, Klimaprüfung