Betreff
Vorlage zum Antrag der Stadtratsfraktion Bündnis90/Die Grünen vom 23.04.2023 - Weiterführen des Klezmer-Intermezzo
Vorlage
K/0167/2023
Art
Beschlussvorlage - AL

Die Stadt Fürth hat eine lange jüdische Tradition. Im Jahr 2028 feiern wir „500 Jahre jüdische Kultur in Fürth“. Im 17. Und 18. Jahrhundert war Fürth eine der bedeutendsten jüdischen Gemeinden in Süddeutschland. Die Stadt war eine der ersten Adressen für hebräischen Buchdruck, der 1634 entstandene Alte jüdische Friedhof ist einer der ältesten und größten in Deutschland.

Aus diesem Grund wurde 1988 erstmals das „Fest des Jiddischen Liedes“ vom Kulturamt der Stadt Fürth veranstaltet, das sich in der Folge zum weltweit bekannten internationalen Klezmer Festival entwickelte. Bis 2008 fand es alle zwei Jahre für jeweils 10 Tage statt. Im Jahr 2009, 2011, 2013, 2015, 2017, 2019 hat das Kulturamt, damals unter der Leitung von Claudia Floritz, die Notwendigkeit gesehen, das Publikum des Festivals zu halten und in den Zwischenjahren des großen, 10-tägigen Festivals ein dreitägiges sog. Intermezzo eingeführt. Die Veranstaltung des Festivals im Jahr 2022, am Ende der Corona-Pandemie, hat gezeigt, dass das Publikum das Festival als festen Termin im Kalender eingetragen hat und es als zu Fürth zugehörig empfindet. Die Veranstaltung eines Intermezzos gehört damit nicht mehr zu den zwingenden Aufgaben des Kulturamtes. Eine Information hierüber fand im mündlichen Bericht des Kulturamtes im Kulturausschuss am 27.10.2022 statt.

 

Das Kulturamt setzt mit den vorhandenen personellen und finanziellen Ressourcen weiterhin auf die Veranstaltung von Formaten, die nach kulturpolitischen Gesichtspunkten in Fürth zur kulturellen Vielfalt beitragen sowie auf eine nachhaltige Entwicklung der regionalen Kulturszene. Seit 1.1.23 ist das Kulturforum als Veranstaltungs- und Produktionsort für die freie Kulturszene wieder komplett dem Kulturamt zugeordnet. Die Leitungsstelle ist besetzt. KUBIK gehört ebenfalls zum Kulturamt und nicht mehr zum Kulturreferat. Zahlreiche neue Formate sind auch dank der Unterstützung des Fürther Stadtrates etabliert worden, wie die Atelierförderung, das kultur.lokal.fürth, die FREI LUFT GALERIE. Der Bereich der Beratung und Förderung von Kulturschaffenden sowie die Prüfung eines Labels „Künstlerstadt Fürth“ sind ausgebaut worden.

 

Außerdem werden die Zuschussrichtlinien überarbeitet und an dem Label „Fürth als Künstlerstadt“ weitergearbeitet. Es werden ständig neue Räume (auch in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsreferat/Innenstadtbeauftragten) zum Arbeiten, Ausstellen und Auftreten für Künstler:innen gesucht, besichtigt, geprüft und konzipiert. Die Etablierung eines Kulturbeirates, für den das Kulturamt die Geschäftsführung übernimmt, befindet sich in der Planungsphase. Barrierefreie Formate werden entwickelt, die Bewerbung von Veranstaltungen an direkte Zielgruppen und über social media Kanäle wird intensiviert.

Die Arbeit des Kulturamtes wird zeitgemäß und nachhaltig in Richtung Kulturförderung und Vermittlung ausgebaut. Dadurch ergeben sich vor allem auch Mehrarbeiten im Bereich Leitungsfunktion, Koordination, Personalverwaltung und -organisation, die die Veranstaltung eines dreitägigen Festivals in einem Jahr, in dem das 10-tägige internationale figuren.theater.festival, die FREI LUFT GALERIE und das 10-tägige LESEN-Festival sowie die Reihe „Soiree in Schloss Burgfarrnbach“ und die Bespielung des kultur.lokals stattfindet, so nicht mehr zulassen.


Finanzierung:

Finanzielle Auswirkungen

jährliche Folgelasten

 

 

nein

 

ja

Gesamtkosten

     

 

nein

 

ja

     

Veranschlagung im Haushalt

 

 

nein

 

ja

Hst.      

Budget-Nr.      

im

 

Vwhh

 

Vmhh

wenn nein, Deckungsvorschlag: