Für den Ausschuss für Schule, Bildung, Sport und Gesundheit

Der Ausschuss befürwortet die Fortsetzung des Angebotes durch den Beratungsbus der ELAN GmbH für die Abgangsklassen der Mittelschulen vorerst für zwei Jahre und empfiehlt dem Finanz- und Verwaltungsausschuss, die erforderlichen Mittel von 49.900 Euro p.a. bereit zu stellen.

Für den Finanz- und Verwaltungsausschuss

Der Ausschuss befürwortet die Fortsetzung des Angebotes durch den Beratungsbus der ELAN GmbH für die Abgangsklassen der Mittelschulen und stellt bis Ende des Jahres 2025 49.900 Euro p.a. zur Verfügung.

Der „KiQ-Beratungsbus“ der ELAN GmbH ist ein niedrigschwelliges Beratungsangebot für Schüler/-innen der Abgangsklassen an Fürther Mittelschulen zur Förderung der Beruflichen Orientierung und Integration. Der Bus wurde als Angebot im Rahmen der ABC-Kommission zum Abbau von Benachteiligungen in Folge der Corona-Maßnahmen entwickelt und in den Jahren 2021 und 2022 durch das Corona-Soforthilfeprogramm der Stadt Fürth finanziert. Die fehlende Beratung und Unterstützung am Übergang Schule-Beruf wurde von der ABC-Kommission schnell als ein zentrales Handlungsfeld definiert. Mittlerweile zeigt sich, dass die Defizite durch ausgefallene oder stark reduzierte Praktika, Orientierungsmaßnahmen, individuelle Beratung etc. wesentlich mehr als nur zwei Jahrgänge betreffen. Generell werden sowohl vor Ort, als auch mittlerweile auf nationaler Ebene gravierende Folgen der Pandemie-Maßnahmen bei Kindern und Jugendlichen festgestellt, die sich u.a. in psychischen Auffälligkeiten, Konflikten, Anpassungsproblemen bis hin zu seelischen Erkrankungen äußern (siehe hierzu bspw. den 2. „Corona-Report“ des Bildungsbüros Fürth oder die COPSY-Studie (5. Befragungswelle 2022) Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf). All dies Entwicklungen wirken sich auf absehbare Zeit weiter negativ auf die Phase der Berufswahl und des Übergangs Schule-Beruf aus, insbesondere bei Mittelschüler/-innen, die diese Entwicklungsaufgaben früher als alle anderen Jugendlichen zu bewältigen haben.

Erschwerend kommt hinzu, dass es während der letzten zwei Jahre nicht gelungen ist, bei Finanzierung bzw. Neu-Ausrichtung der Jugendberatungsstelle „KiQ“ ab Juli 2022 die Gruppe der Mittelschüler/-innen zu berücksichtigen. Finanziert werden Beratungsleistungen z.B. für von Obdachlosigkeit bedrohte Jugendliche durch das ESF-Programm „Jugend Stärken“ oder für Jugendliche in Bedarfsgemeinschaften vom Jobcenter. Eine Finanzierung des Angebotes für Schüler/-innen, die nicht von Obdachlosigkeit bedroht sind oder einer Bedarfsgemeinschaft angehören durch die Agentur für Arbeit konnte leider nicht bewerkstelligt werden (die Ausgabe von Beratungsgutscheinen durch die Agentur hat sich als nicht realitätsnah erwiesen). Daher besteht seit einem Jahr eine reale Lücke im Beratungs- und Unterstützungsangebot für Benachteiligte im Stadtgebiet. Der „KiQ-Beratungsbus“ hat in dieser Lücke seit zwei Jahren wertvolle Arbeit geleistet. Er fährt in Abstimmung mit den Schul- und Klassleitungen direkt an die Schulen und bietet niedrigschwellige Beratung an. In einem Schuljahr wurden so 170 Beratungsgespräche geführt, 25 Schüler/-innen wurden konkret bei der Suche nach Praktikumsstellen unterstützt, komplexe Fälle konnten meist in eine längerfristige Betreuung überführt werden (Näheres siehe Berichtsblatt im Anhang); oft wurde bei den Einzelaktionen mit dem Bildungsbüro und/oder der Berufsberatung der Arbeitsagentur kooperiert.

Neben den beruflichen Perspektiven der einzelnen Jugendlichen sei in diesem Zusammenhang auch auf den gravierenden Fachkräftemangel hingewiesen, der mittlerweile in nahezu allen Branchen zu verzeichnen ist. Mittelschüler/-innen stellen ein wichtiges Potential für die duale Berufsausbildung dar, das in unser aller Interesse nicht vernachlässigt werden darf.

Ende 2023 läuft die Finanzierung durch das Corona-Soforthilfeprogramm aus. Aus den o.g. Gründen halten sowohl die ELAN GmbH, als auch das Bildungsbüro als auch die ABC-Kommission eine Fortführung des Angebotes für dringend geboten. Ggf. kann die Finanzierung durch die Stadt Fürth zunächst befristet werden um dann eine neue Bewertung der Finanzierungsmöglichkeiten und Bedarfslagen vorzunehmen. 

Die jährlichen Kosten für das Angebot durch die ELAN GmbH setzen sich folgendermaßen zusammen:

Personalkosten (28h/Woche SuE 11)                      46.900 Euro

Laufende Kosten Bus                                                     2.300 Euro

Sonstige Sachkosten                                                                         700 Euro

Gesamt                                                                               49.900 Euro

Finanzierung:

Berichtsblatt 2022 zum KiQ-Beratungsbus