Betreff
F-Kubator und Digital | Power | Net Fürth - Sachstandsbericht und FAU-Vortrag
Vorlage
Rf. VI/0100/2023
Art
Beschlussvorlage - R

Der Grundstücks- und Wirtschaftsausschuss nimmt die Ausführungen der Vertreter des Lehrstuhls für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik (FAPS) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) wohlwollend zur Kenntnis.


In der Großstadt Fürth mangelt es seit jeher an geeigneten, personell organisierten Räumlichkeiten für technologische StartUps, insb. aus dem Hochschulbereich, die unter einem Dach geeignete Rahmenbedingungen vorfinden, um kleine und mittelständische technologieorientierte Betriebe zu gründen. Bisher war die Stadt Fürth an einem Gründerzentrum in Erlangen beteiligt. (IGZ Tennenlohe). Im Jahr 2023 erfolgte die Beendigung der Beteiligung am IGZ, u.a. weil hohe Sanierungskosten zu erwarten waren und sich Umsiedlungen aus dem IGZ nach Fürth in den vergangenen Jahren im begrenzten Rahmen hielten. In Mittelfranken sprießten im letzten Jahrzehnt diverse weitere Gründerzentren aus dem Boden, die StartUps Räume mit Fühlungsvorteilen zur Verfügung stellen:

z.B.:

Zollhof Nürnberg, Medical Valley Erlangen und Forchheim, Schwung Schwabach, ANsWERK Ansbach und Merkendorf, Klee-Center Nürnberg, Unternehmerfabrik Roth, TIZ Ansbach,…

Es wird davon ausgegangen, dass derartige Gründerzentren die Wirtschaftsentwicklung der Städte positiv hinsichtlich eines Strukturwandels zu jungen, modernen und nachhaltigen Unternehmen mit entsprechendem Arbeitskräftepotenzial beeinflussen. 

Der Lehrstuhl FAPS der FAU installierte „Auf AEG“ im Westen von Nürnberg einen N-Kubator, der ebenfalls jungen Ausgründungen aus der Universität den Übergang ins Berufsleben in der eigenen Firma durch die Gestellung von Labors, Maschinen und Forschungsräumlichkeiten erleichtern soll. Dieser N-Kubator platzt inzwischen aus allen Nähten, was den Lehrstuhlinhaber, Prof. Dr. Jörg Franke dazu veranlasste, Möglichkeiten zur Expansion in der Nähe zu suchen. Aus diesem Grund wurden verschiedene Standorte in Fürth geprüft, die für die Installierung eines F-Kubators infrage kommen. Eine Standortlösung hat sich zwischenzeitlich als Favorit herauskristallisiert, mit dem Vermieter befindet man sich in Verhandlungen. Nicht zuletzt durch viele Aktivitäten der Technischen und Naturwissenschaftlichen Fakultät der FAU in Fürth, ist auch der räumliche Schritt über die Stadtgrenze von „AEG“ nach Fürth nicht allzu weit.

Die fachliche Fokussierung des F-Kubators in Fürth soll im DeepTech - Bereich liegen, in Abgrenzung zum regional aufgestellten „Zollhof Nürnberg“, der sich primär auf die Gründer im IT- und Digitalen Sektor spezialisiert hat. In Fürth erhofft man sich zudem durch die räumliche Nähe auch Fühlungsvorteile zum Bereich der Neuen Materialien. Viele Lehrstühle aus dem department Werkstoffwissenschaften der FAU, sowie die Neue Materialien Fürth GmbH (NMF) und das Fraunhofer Entwicklungszentrum Röntgentechnologie (EZRT) befinden sich bereits auf Fürther Boden. Der F-Kubator sowie die Einrichtungen der Wissenschaftsstadt Fürth könnten so wechselseitig voneinander profitieren.              

In Ergänzung zum F-Kubator soll in den gleichen Räumlichkeiten ein Digital | Power | Net-Lab (DPN) entstehen. Das DPN agiert als Technologiezentrum für die Signal- und Leistungsvernetzung in mechatronischen Systemen. In sieben Forschungsfeldern sollen Technologieanbieter und -anwender moderner Bordnetzsysteme zielgerichtet unterstützt werden. Dieses Labor wird auch aus Mitteln des Freistaats Bayern mit 750.000,- € kofinanziert. Durch die umfangreiche technische Ausstattung der DPN profieren auch die potenziellen Gründer im F-Kubator von den Aktivitäten im Digital | Power | Net. Als weiteres Förderprojekt, das unter einem gemeinsamen Dach untergebracht werden könnte, steht das „DATI pilot“ in den Startlöchern. Es handelt sich dabei um vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekte, in denen Innovations-, Forschungs- und Transferzentren für Technologien im Bereich der Signal- und Leistungsvernetzung geschaffen werden sollen. Das Projekt ist beantragt, einen Förderzusage steht in Aussicht.

Insgesamt wäre die Installierung eines F-Kubators sowohl für die Wirtschaftsstruktur in Fürth wie auch für die Wissenschaftsstadt Fürth eine ideale Ergänzung und würde ein Defizit in der kommunalen Gründerstruktur beheben. Eine städtische Anschubfinanzierung ist daher absolut zu rechtfertigen! Die Nachbarstädte tun dies in einem wesentlich größeren Rahmen bereits seit längerem.


Finanzierung:

Finanzielle Auswirkungen

jährliche Folgelasten

 

 

nein

 

ja

Gesamtkosten

     

 

nein

 

ja

     

Veranschlagung im Haushalt

 

 

nein

 

ja

Hst.      

Budget-Nr.      

im

 

Vwhh

 

Vmhh

wenn nein, Deckungsvorschlag:

 


F-Kubator_Konzeptbeschreibung

Digital Power Net Innovation Center

Digital Power Net-Lab