Betreff
Vorlage zum Antrag Bürgerversammlung West der Stadt Fürth vom 20.11.2023 - Verwaltungsseitige Prüfung hinsichtlich einer Räumung des Meierskeller
Vorlage
OA/0602/2023/1
Art
Beschlussvorlage - AB

Entfällt, da Kenntnisnahme


Die Verwaltung beschäftigt sich seit geraumer Zeit mit der Frage, wie mit dem Fäkalschlamm in der Stollenanlage Meierskeller umzugehen ist.

 

Information zum Sachstand:

Im Zuge der Planungen für die neue Psychiatrische Fachklinik am Klinikum Fürth in der Jakob-Henle-Straße stieß man auf die Stollenanlage „Meierskeller“. Diese Anlage diente vor dem 2. Weltkrieg als Bierkeller und während des Kriegs als Luftschutzraum. Danach wurde sie unterschiedlich genutzt, bis der Eingang im Zuge der Neubaumaßnahmen der Treppenanlage verfüllt und überbaut wurde.

 

Um eine Befahrung der Stollenanlage zu ermöglichen, wurden von Dezember 2016 bis Februar 2017 eine Großbohrung sowie mehrere Kleinbohrungen hergestellt. Während der Erstuntersuchung der Stollenanlage am 13.09.2017 durch ein Spezialunternehmen stellte man fest, dass diese aufgrund einer mutmaßlich defekten Abwasserleitung über die Jahre mit Fäkalschlamm, Klinikabfällen und Klinikabwasser vollgelaufen war. Die Pegelhöhe des Fäkalschlamms variiert aufgrund der unterschiedlichen Bodenhöhen von ca. 1 m bis 30 cm unter der Decke. Außerdem fand man im Nachgang Spuren, welche auf einen schwankenden Pegel hinweisen. Demnach war die Anlage zeitweise bis knapp unter die Deckenhöhe vollgelaufen. Ein Beräumen der Anlage wird nach einem Gutachten eines Ingenieurbüros aufgrund der Lage und unterschiedlicher Viskosität des Faulschlamms als schwierig erachtet.

 

Bei einer erneuten Kamerabefahrung und Entnahme einer Schlammprobe am 12.05.2022 wurde festgestellt, dass der Schlamm bereits weitgehend abgetrocknet ist. Ein Begehen bzw. Beräumen der Stollenanlage ist aufgrund der hohen Konzentration an Faulgasen jedoch nur unter hohem Aufwand möglich.

 

Um abzuklären, ob aufgrund des Fäkalschlamms in der Stollenanlage Schadstoffe in das Grundwasser eindringen können, wurde die Erstellung von 2 Grundwassermessstellen durch das TfA in Auftrag gegeben. Diese wurden im Juni 2018 im Anstrom und im Abstrom der Stollenanlage hergestellt. Über diese Messstellen läuft die Grundwasseruntersuchung halbjährlich als Monitoring.

 

Nach dem Vorliegen der Ergebnisse der letzten, erweiterten Grundwasserbeprobung sowie nach Vorliegen des Abschlussberichtes, welcher bis Jahresende 2023 vom beratenden Ingenieurbüro erwartet wird, sind weitere Abstimmungstermine (stadtintern und anschließend mit externen Fachbehörden) zum gebotenen Vorgehen vorgesehen. Für die Abwägung spielen insb. die von dem verfestigten Schlamm ausgehenden potenziellen Umweltgefahren und auch der Aufwand der Räumung eine wesentliche Rolle. Auch die Fragen Verursachung und Versicherung werden geklärt. Intern sind daher mit dem Vorgang mehrere Dienststellen betraut: TfA, OA, StEF, RA, Klinikum. Auch die Regierung von Mittelfranken als umweltrechtliche Aufsichtsbehörde lässt sich durch das OA aufgrund einer anhängigen Bürgerbeschwerde über das Vorgehen regelmäßig informieren.

 

Sobald der Abschlussbericht vorliegt und daraufhin das weitere Vorgehen innerhalb der beteiligten Dienststellen abgestimmt werden konnte, erfolgt eine Gremienbehandlung.

 

Die Verwaltung arbeitet demnach seit mehreren Jahren an diesem Vorhaben. Der Antrag aus der Bürgerversammlung („Verwaltungsseitige Prüfung hinsichtlich einer Räumung des Meierskeller“) ist daher aus Sicht der Verwaltung erfüllt.

 


Finanzierung:

Finanzielle Auswirkungen

jährliche Folgelasten

 

 

nein

 

ja

Gesamtkosten

unbekannt

 

nein

 

ja

     

Veranschlagung im Haushalt

 

 

nein

 

ja

Hst.      

Budget-Nr.      

im

 

Vwhh

 

Vmhh

wenn nein, Deckungsvorschlag: