Der Ausschuss für Schule, Bildung, Sport und Gesundheit nimmt den Bericht zum Bewegungsprogramm „Fürth bewegt!“ zur Kenntnis, spricht sich für eine Fortführung des Erfolgsprojekts aus und beauftragt die Verwaltung, ein entsprechendes Konzept zu entwickeln.

Hintergrund und Ziele des Projekts:

Das Projekt startete bereits im Jahr 2017 mit dem Titel „Südstadt bewegt!“ und hat sich in den letzten Jahren zu einem Erfolgsprojekt in sechs Stadtteilen (Innenstadt, Südstadt, Ronhof, Eigenes Heim, Hardhöhe, Oststadt) entwickelt. Durch das offene, gesundheitsfördernde, niederschwellige und generationsübergreifende Bewegungsangebot werden die Fürther Bürgerinnen und Bürger an verschiedenen Standorten vorwiegend in der Natur in Bewegung gebracht. Das frei zugängliche und kostenfreie Angebot fördert zudem die soziale Teilhabe, hilft, soziale Kontakte im (eigenen) Stadtteil zu knüpfen und wirkt Einsamkeit entgegen.

Bedarfslage:

In der Stadt Fürth liegt der Anteil sozial benachteiligter Menschen deutlich über dem bayernweiten Durchschnitt (z. B. verfügbares Einkommen je Einwohner (22.622 €, 2020); Schulabgänger ohne Schulabschluss (8,7 %, 2021)). Die Pandemie hat bestehende Problemlagen zusätzlich verschärft. Bei Kindern und Jugendlichen beispielsweise ist eine Zunahme von Übergewicht, verringerter Koordinations-, Konzentrations- und Belastungsfähigkeit sowie psychischer Auffälligkeiten (z. B. Angststörungen, Essstörungen) zu verzeichnen.

Strukturelle Angebote wie Freizeitangebote, Gesundheitsförderung und gesellschaftliche Integration sind vor allem für ältere alleinstehende Menschen ein wichtiger Baustein, um lange selbstständig zuhause leben zu können und die emotionale Gesundheit zu fördern. Zahlreiche Studien belegen den positiven Einfluss von Bewegung und sozialer Interaktion auf das emotionale und körperliche Wohlbefinden in allen Altersgruppen. Angesichts dieser Bedarfslage sind ein niedrigschwellige, kostenfreie Bewegungsangebot für die gesamte Stadtgesellschaft sowie spezielle Angebote für Kinder und Jugendliche von hoher Relevanz.

Evaluation:

Das Projekt ist über die Stadtgrenze hinaus bekannt und wird regelmäßig als Best-Practice-Beispiel bei verschiedenen Kongressen, Tagungen und Veranstaltungen, wie zum Beispiel dem Kongress Armut und Gesundheit, präsentiert. „Fürth bewegt!“ trägt somit wesentlich zur Attraktivität der Stadt bei. Im Sommer 2022 fand zudem eine Befragung der Teilnehmenden und im Herbst 2023 der Trainerinnen und Trainer statt. Die Ergebnisse sind der Anlage 1 zu entnehmen.

Förderung:

Seit September 2021 bis August 2024 wird „Fürth bewegt!“ durch die Techniker Krankenkasse im Rahmen der Initiative „Gesunde Kommune“ unterstützt. Diese Förderung wurde bis 31.12.2024 verlängert. Derzeit laufen Gespräche mit der Techniker Krankenkasse über eine mögliche Finanzierung auch über 2024 hinaus.

Konzepterstellung:

Angesichts der Bedarfslage sowie der positiven Auswirkungen von „Fürth bewegt!“ erscheint eine langfristige Fortführung des Erfolgsprojektes auch über 2024 hinaus sehr sinnvoll. Die Verwaltung soll deshalb ein entsprechendes Konzept für eine längerfristige Verstetigung entwickeln. Das Konzept soll die Finanzierbarkeit und mögliche Anpassungen bei einer reduzierten oder wegfallenden Förderung durch die Techniker Krankenkasse beinhalten. Zudem sollen eine mögliche Ausweitung der Zielgruppen und Anpassung der Angebote an aktuelle Trends enthalten sein.

Finanzierung:

-Anlage 1: Präsentation „Fürth bewegt!“