Betreff
Umsetzung des UA Beschlusses 604 b vom 03.05.2024 - Alternativen zu Plastik (Anfrage der Stadtratsgruppe DIE LINKEN vom 21.04.2024)
Vorlage
OA/0634/2024
Aktenzeichen
III/OA/U-ZUF-4
Art
Beschlussvorlage - SB

entfällt, da Kenntnisnahme


Mit Beschluss des Umweltausschusses vom 03.05.2024 wurde die Verwaltung beauftragt darzustellen, wie Plastikprodukte durch nachwachsende Rohstoffe, wie etwa durch Flachs, Hanf, etc. ersetzt werden können. In einem weiteren Schritt soll angestrebt werden, in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsreferat entsprechende Forschung und Produktion in Fürth anzusiedeln.

Ersatz von Plastikprodukten:
Kunststoffe können aus verschiedenen Ausgangsmaterialien hergestellt werden. Neben den fossilen Rohstoffen Erdgas, Erdöl und Kohle können auch pflanzliche oder tierische Ausgangsstoffe genutzt werden.

Das Umweltbundesamt stellt fest, dass biobasierte Kunststoffe nicht unbedingt nachhaltiger sind als konventionelle Kunststoffe. Anhand von vergleichenden Ökobilanzen einfacher Gegenstände und Verpackungen verschieben sich die Umweltauswirkungen eher: Konventionell hergestellte Kunststoffe aus Kohle, Erdöl oder Erdgas setzen mehr klimawirksames CO2 frei, während biobasierte Kunststoffe ein höheres Versauerungs- und Eutrophierungspotential aufweisen sowie einen höheren Flächenbedarf für die Rohstoffproduktion benötigen.

Anders sieht es aus, wenn für die Herstellung biobasierter Kunststoffe Reststoffe, beispielsweise aus der Landwirtschaft, verwendet werden. Dies ist überwiegend ökologisch vorteilhafter, da keine zusätzliche Flächennutzung erforderlich ist. Jedoch steht die Nutzung dieser Reststoffe zur Kunststoffherstellung in Konkurrenz zur energetischen und stofflichen Nutzung und dem Einsatz als Tierfutter (Biobasierte und biologisch abbaubare Kunststoffe | Umweltbundesamt, zuletzt aufgerufen am 19.08.2024).

 

Der Verband der Chemischen Industrie sieht die Zukunft der Kunststoffwirtschaft folgendermaßen:

Neben der Wiederverwendung von Kunststoffen, dem mechanischem und chemischen Recycling können Kunststoffe auch aus CO und Wasserstoff hergestellt werden. CO könnte dabei aus dem Abgas von z.B. Biogasanlagen oder (Abfall-)Verbrennungsanlagen gewonnen und genutzt werden. So hergestellte Kunststoffe würden also CO, das sonst in die Atmosphäre gelangen würde, im Kunststoff speichern (vci-politikbrief-september-2020-kunststoffe.pdf, zuletzt aufgerufen am 19.08.2024). Solche Kunststoffe würden somit als CO-Senke fungieren:

 

https://www.vci.de/vci/downloads-vci/media-infografik/2020-09-11-pb-kreislauf-kunststoffe.jpg

 

Quelle: 2020-09-11-pb-kreislauf-kunststoffe.jpg (vci.de)

 

Ob es sich am Ende durchsetzen wird, „Plastikprodukte durch nachwachsende Rohstoffe“ erscheint fraglich.

 

Ansiedlung von Forschung und Produktion in Fürth:

Seit 2017 ist das Bayerische Polymerinstitut (BPI) in der Fürther Uferstadt zu finden, das sich zur national führenden Forschungseinrichtung im Bereich der Polymere in Deutschland entwickeln soll (Bayerisches Polymerinstitut siedelt in Fürth an (fuerth.de)). Polymere sind Stoffe, die aus Makromolekülen bestehen und vor allem bei der Herstellung von Kunststoffen von großer Bedeutung sind. Das BPI ist ein Gemeinschaftsprojekt der Universitäten Erlangen-Nürnberg, Bayreuth und Würzburg. Die Entscheidung der Standortauswahl für Fürth gründet sich auch auf die Tatsache, dass in Fürth und in der Region zahlreiche Firmen mit der Herstellung und Verarbeitung von Kunststoffen tätig sind.

 

Daraus folgt, dass in Fürth bereits seit mehreren Jahren eine herausragende Forschungseinrichtung auf dem Gebiet der Kunststoffforschung angesiedelt ist und ebenfalls schon etliche Firmen, die Kunststoffe herstellen oder verarbeiten, in Fürth ansässig sind.

 


Finanzierung:

Finanzielle Auswirkungen

jährliche Folgelasten

 

x

nein

 

ja

Gesamtkosten

     

 

nein

 

ja

     

Veranschlagung im Haushalt

 

 

nein

 

ja

Hst.      

Budget-Nr.      

im

 

Vwhh

 

Vmhh

wenn nein, Deckungsvorschlag: