Der Wirtschafts- und Grundstückausschuss empfiehlt/der Stadtrat beschließt:

1.

Zur Realisierung des neuen „Wochenmarkt Fürth“ werden die (Erst-)Investitionen gem. Anlage 2 beschlossen.

2.

Der laufende Betrieb des Marktes soll nach einer Anlaufphase (3 Jahre) kostendeckend sein.

In diesen Sitzungen wird ein aktualisierter Sachstandsbericht gegeben, die Kostenkalkulation und Finanzierung dargelegt sowie das weitere Procedere aufgezeigt.

1. Gestaltung der Marktbuden und Anordnung der Marktstände

Es werden erstmals die konkrete Ausgestaltung bzw. Design der neuen Wochenmarktbuden  vorgestellt (Vortrag). Eine denkbare Anordnung der festen und mobilen Marktstände wird ebenfalls präsentiert.

2. Anbieter-Auswahl und möglicher Besatz des Marktes

Aufgrund konkreter Gespräche, aber noch ohne Ausschreibung, ergibt sich folgender aktueller Sachstand:

• 30 Interessenten für Stände „Warenverkauf“ (davon 14 täglich, 16 tageweise)

•   2 Interessenten für Stände „Verkauf mit Verzehr“ (tageweise)

•   8 Interessenten für Stände „Gastronomie“ (täglich)

Die offizielle, öffentliche Ausschreibung der Standplätze erfolgt, wenn Marktsatzung, Gebührenordnung und Eröffnungstermin feststehen. Dies dürfte nach der Stadtratssitzung im Juli der Fall sein. Die endgültige Festlegung der Beschicker soll dann im Herbst 2017 erfolgen. Ein denkbarer Besatz des Marktes ist der Anlage 1 zu entnehmen.

3. Kostenkalkulation und Finanzierung

Eine zum jetzigen Zeitpunkt möglichst exakte und seriöse Kostenschätzung, unterteilt nach Erstinvestitionen und laufenden, alljährlichen Betriebskosten, ist in der Anlage 2 aufgeführt.

Beim „Gesamtfinanzierungsbedarf Erstinvestitionen“ ist einerseits eine „worst-case-Betrachtung mit ca. 1,9 Mio. € (ohne Radwege-Neubau) aufgeführt. Diese basiert aber auf einer 100 %-igen Zurechnung aller investiven Maßnahmen zum Wochenmarkt, null Förderung und keinerlei Sponsoring-Beiträgen für die Marktbuden. Diese Annahmen sind aus Sicht des Wirtschaftsreferates nicht realistisch bzw. seriös. Deshalb ist andererseits eine adäquatere Berechnung gegenübergestellt, die mit dem Wochenmarkt zurechenbaren Gesamtinvestitionen von ca. 1,22 Mio. €, davon 700.000,- € städtischen Anteil, aufwartet.

Beim „Gesamtfinanzierungsbedarf laufender Betrieb“ entstehen voraussichtlich „Technische Betriebskosten“ pro Jahr von ca. 62.000,- €. Hinzu kommen geschätzte „Gesamtkosten Marketing und Management“ pro Jahr von ca. 52.000,- €. Mithin ergeben sich jährliche Gesamtkosten für den laufenden Betrieb von etwa 114.000,- €. Bei den erwarteten jährlichen „Einnahmen durch Standgebühren“ haben wir zwei Szenarien zu Grund gelegt:

Szenario 1 unterstellt eine unveränderte Grundgebühr von 8,16 €/m² und dadurch ein jährliches Defizit von 44 Tsd. €.

Szenario 2 unterstellt eine erhöhte Grundgebühr von 12,- €/m² und ein jährliches Defizit von ca. 24 Tsd. €.

Nach Auffassung des Wirtschaftsreferates wäre aufgrund der erheblich höheren Attraktivität des neuen Wochenmarktes eine Grundgebühr von durchschnittlich 12,- €/m² durchaus zu vertreten.

Fazit

Die über zweijährigen intensiven Vorarbeiten für einen neuen, attraktiven Wochenmarkt sind nunmehr in einer entscheidenden Phase angelangt. Jetzt stehen erstmals infrastrukturelle Investitionen zur Entscheidung an. Diese sind zwar nicht unerheblich, aber dennoch mit geringem Risiko für die Stadt Fürth verbunden. Die Infrastrukturschiene (Abwasser, Wasser, Strom) ist ebenso wie ein weiterer Toilettenbau für alle Veranstaltungen im Bereich Fürther Freiheit auf jeden Fall sinnvoll. Insofern bleibt lediglich ein Restrisiko bei der Finanzierung der Marktbuden, das aber überschaubar ist.

Attraktive Wochenmärkte sind zunehmend ein Standortfaktor für eine belebte Innenstadt. Nach der Wiederbelebung unserer einzelhandelsmäßig lange darbenden Innenstadt durch Neue Mitte, Hornschuchcenter, Carré Fürther Freiheit und bald auch City Center bietet sich die wohl einmalige Chance für diesen zusätzlichen Attraktionspunkt. Das zumindest regionale Alleinstellungsmerkmal „Neuer Wochenmarkt Fürth“ sollte sich die Stadt nicht entgehen lassen! Die Kosten sind überschaubar, die Risiken gering, die Chancen sehr groß!

Finanzierung:

Anlage 1_ö_Möglicher Besatz des Marktes

Anlage 2_ö_Kostenkalkulation und Finanzierung