Betreff
Vorlage zum Antrag der Stadtratsgruppe DIE LINKE vom 26.05.2021 - Hundekottütchen aus kompostierbarem Material wie z.B. Hanf
Vorlage
GrfA/0129/2021
Art
Beschlussvorlage - AL
Referenzvorlage

Der Bau- und Werkausschuss lehnt den Antrag der Stadtratsgruppe DIE LINKE vom 26.05.2021 ab, wonach nur noch Hundekottütchen aus kompostierbarem Material wie z.B. Hanf zu verwenden sind.


Das Baureferat nimmt zum Antrag der Stadtratsgruppe DIE LINKE vom 26.05.2021 wie folgt Stellung:

 

In der Sitzung des Bau- und Werkausschusses vom 17.07.20219 wurde vom Baureferat/Grünflächenamt ein Sachstandsbericht zum Thema „Hundekottütenspender“ gegeben und für das weitere Vorgehen die Variante 1 (keine weitere Aufstellung von Hundekottütenspender, Status-Quo mit 48 Standorten beibehalten) mit Mehrheit beschlossen.

 

Bereits im Juli 2019 nahm das Thema „Umstellung auf Papiertüten bzw. kompostierbare Tüten“ und die Vermeidung von Plastikmüll einen breiten Raum ein.  Das Grünflächenamt hatte damals in der Beschlussvorlage ausgeführt, dass kompostierbare Tüten derzeit für die kommunale Bereitstellung ungeeignet seien, da sich diese unter Feuchte- und Sauerstoffeinfluss schnell zersetzen, nur bedingt lagerfähig seinen und bei der Aufnahme des Kots oft durchrissen. Zudem seien solche Tüten wesentlich teurer als die HDPE-Tüte.

 

Im Wesentlichen hat sich an dieser Aussage nichts geändert, aber das Grünflächenamt kann zwischenzeitlich ein paar Dinge konkretisieren:

 

·         In 2019 wurden insgesamt 623.000 HDPE-Tüten für insgesamt 4.672,50 € beschafft,

in 2020 wurden insgesamt 855.000 HDPE-Tüten für insgesamt 6.412,50 € beschafft und an den 48 bestehenden Standorten eingesetzt.

Der Einheitspreis für einen Block mit je 100 Tüten liegt konstant bei 0,75 €.

 

·         Für 2021 wurde zwischenzeitlich der Lieferauftrag für 840.000 HDPE-Tüten zu einem Gesamtpreis von 5.197,92 € erteilt.

Der Einheitspreis pro Block mit je 100 Tüten lag mit 0,62 € somit günstiger als in den Vorjahren.

 

·         Gleichzeitig wurde ein Alternativangebot für 100%-ig kompostierbare Hundekottüten bei einem Hersteller für die gleiche Anzahl eingeholt.

Der angebotene Einheitspreis pro Block mit 100 Tüten lag bei rd. 3,30 €, die Gesamtsumme für 840.000 Stück bei 28.264,88 € (einschl. Lieferkosten).

 

·         Hundekottüten aus (teil-)kompostierbaren Materialien sind 4,5-fach teurer im Einkauf als HDPE-Tüten.

Für kompostierbare Tüten müssten pro Jahr ca. 30 T€ aufgewendet werden gegenüber rd. 6 T€ für HDPE-Tüten.

 

·         Die (vermeintlich) als kompostierbar bezeichneten Produkte bestehen oftmals aus einem Anteil nachwachsender Rohstoffe und darüber hinaus aus z.B. kompostierbaren Polymeren und pflanzlichen Ölen oder erdölbasierten Anteilen.

 

·         Die Internetrecherche speziell für Hundekottüten aus Hanf oder Flachs haben keine eindeutigen Ergebnisse gebracht, außer der Vermutung, dass alle kompostierbaren Produkte vornehmlich Privathaushalte ansprechen, da die Abnahmemengen mit 450 Stück pro Rolle vergleichsweise gering sind.

 

Das Baureferat empfiehlt daher, den Antrag abzulehnen.

 


Finanzierung:

 

Finanzielle Auswirkungen

jährliche Folgelasten

 

 

nein

 

ja

Gesamtkosten

     

 

nein

 

ja

     

Veranschlagung im Haushalt

 

 

nein

 

ja

Hst.      

Budget-Nr.      

im

 

Vwhh

 

Vmhh

wenn nein, Deckungsvorschlag: