Betreff
Aufwertung der öffentlichen Sport- und Bewegungsräume
Vorlage
Sport/0051/2022
Art
Beschlussvorlage - SB

Der Ausschuss nimmt von dem Bedarf weiterer öffentlich zugänglicher und niedrigschwelliger Sport- und Bewegungsräume zustimmend Kenntnis und beauftragt die Verwaltung, ämterübergreifend Konzepte mitsamt Kostenschätzung für prioritär zu behandelnde Standorte weiterzuentwickeln und dem Finanz- und Verwaltungsausschuss vorzulegen.


Regelmäßige Sportaktivität beugt Krankheiten vor, fördert das individuelle Wohlbefinden, den Stressabbau sowie das persönliche Lebensgefühl und erhöht die Lebensqualität. Sportverhaltensstudien über das gesamte Bundesgebiet hinweg belegen, dass rund zwei Drittel der Sport- und Bewegungsaktivitäten der Bürgerinnen und Bürger privat individuell organisiert stattfinden und diese zu einem überwiegenden Teil im öffentlichen Raum – auf sogenannten Sportgelegenheiten – ausgeübt werden. Öffentliche Sport- und Bewegungsräume sind daher eine wichtige Säule, um den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort jederzeit zugängliche und kostenfreie Angebote für mehr Bewegung bereitzustellen. Insbesondere im Rahmen der Covid-19-Pandemie und der damit verbundenen zeitweisen Schließung der Sporthallen und Sportplätze sowie der Stilllegung des Sportvereinslebens ist die Bedeutung von öffentlichen Sport- und Bewegungsräumen für die Aktivität der Bevölkerung noch einmal stark angestiegen. Diese Orte fungieren darüber hinaus als wichtige soziale Begegnungsstätten zwischen Generationen und Kulturen. Eine Vielzahl an entsprechenden Wünschen der Fürther Bevölkerung wurde über unterschiedliche Wege an die Verwaltung getragen.

 

Die bestehenden öffentlichen Bewegungsräume im Fürther Stadtgebiet werden umfangreich frequentiert. So erfreut sich der Vitaparcours im Stadtwald in der Nähe des Hotel Forsthaus nicht erst seit der Corona-Pandemie an großer Beliebtheit. Auch die Calisthenics-Anlage am Waldmannsweiher, an der ebenfalls mit dem eigenen Körpergewicht trainiert werden kann, zieht zahlreiche Bürgerinnen und Bürger zum Sporttreiben an. Die Besonderheit beider Bewegungsparks liegt darin, ungebunden im Freien und nach eigenem Leistungsvermögen seine Fitness zu verbessern. Dabei steht nicht unbedingt die Bestleistung, sondern vor allem der Spaß an der Bewegung im Vordergrund.

 

Nicht nur die hohe Auslastung der bestehenden Anlagen sowie die gemeldeten Bedarfe der Fürther Bevölkerung zeigen das Potential weiterer öffentlich zugänglicher und niedrigschwelliger Bewegungsflächen. Auch der Vergleich mit den benachbarten Großstädten deutet darauf hin, dass es in Fürth für die Bevölkerungszahl vergleichsweise wenig Outdoor-Sportangebote gibt. Zudem müssten die Angebote im Stadtgebiet möglichst gleichmäßig verteilt werden, um allen Bürgerinnen und Bürgern eine wohnortnahe Bewegungsmöglichkeit zu bieten.

 

Ämterübergreifend wurden bereits verschiedene Ansätze zur Aufwertung der öffentlichen Sport- und Bewegungsangebote erarbeitet. Eine Erweiterung der Bewegungsräume könnte z.B. über einen zentralen Trimm-Dich-Pfad erreicht werden. Dieser könnte sich zwar thematisch und konzeptionell ansatzweise an den beiden bestehenden Sportgelegenheiten (Vitaparcours und Calisthenics-Anlage) orientieren, durch einen innovativen und frischen Ansatz aber weitere Fürtherinnen und Fürther für den Sport begeistern. Entsprechend wäre der Trimm-Dich-Pfad als öffentlicher Bewegungsraum vorgesehen, der die Symbiose zwischen dem traditionellen Trimm-Dich-Pfad und der modernen Calisthenics-Anlage meistert. Die Outdoorsportgeräte sollen nicht mehr verstreut entlang einer Laufstrecke liegen, sondern an einem zentralen Ort errichtet werden. Durch die Kombination mit verschiedenen Laufstrecken gelingt die Verbindung von Kraft- und Ausdauertraining. Als eine weitere Option zur Aufwertung könnte sich auch eine sogenannte SportBox anbieten, aus der sich Sporttreibende aller Altersgruppen kostenfrei Spiel- und Sportausstattung (z. B. Bälle, Frisbees, Fitnesskleingeräte) leihen können. Dadurch könnten bestehende Sport- und Grünflächen multifunktional genutzt werden.

 

Die Verwaltung eruiert derzeit geeignete Standorte für entsprechende öffentlich zugängliche und niedrigschwellige Bewegungsräume. Als erste Maßnahme scheint die Aufwertung einer bereits bestehenden öffentlichen Sportfläche für eine erweiterte und multifunktionale sportliche Nutzung als großer Gewinn für die Fürtherinnen und Fürther. Auch aus ökologischer und ökonomischer Sicht ist solch eine Anbindung an eine bestehende Nutzungsfläche zu bevorzugen. In ämterübergreifender Abstimmung wurde die Eignung von sieben Standorten aus Sicht der jeweiligen Fachbereiche eingeschätzt. Beachtet wurden Aspekte wie die Erreichbarkeit, das Einzugsgebiet, Anwohnende, die potenzielle Flächenversiegelung und die derzeitige Nutzung der Fläche sowie bereits vorhandene (Sport-)Geräte. Aus den ämterübergreifenden Einschätzungen ergeben sich folgende Standortoptionen als prioritär zu prüfen:

 

  1. Südstadtpark
  2. Jakob-Wassermann-Straße
  3. Charly-Mai-Sportanlage

 

Die Verwaltung schlägt vor, von den verschiedenen Standortoptionen drei ausgewählte Standorte mit den beteiligten Ämtern hinsichtlich ihrer Aufwertungspotenziale zu prüfen. Die Prüfung sollte in ein Konzept zur sportlichen Nutzung der drei ausgewählten Standorte münden, das bspw. einen zentralen Trimm-Dich-Pfad oder eine SportBox beinhalten kann. Die daraus resultierenden Konzepte sollen anschließend dem Finanz- und Verwaltungsausschuss vorgelegt werden.


Finanzierung:

 

Finanzielle Auswirkungen

jährliche Folgelasten

 

x

nein

 

ja

Gesamtkosten

     

x

nein

 

ja

     

Veranschlagung im Haushalt

 

 

nein

 

ja

Hst.      

Budget-Nr.      

im

 

Vwhh

 

Vmhh

wenn nein, Deckungsvorschlag:

 


Anlage 1-nö-