Der Beirat für Sozialhilfe, Sozial- und Seniorenangelegenheiten befürwortet die organisatorische und personelle Neuausrichtung der Wärmestube, insbesondere die Umbenennung in „Soziales Zentrum/Wärmestube“ und empfiehlt die Umsetzung durch OrgA und PA.
Seit 1992 ist die Wärmestube eine feste Institution in Fürth: Bei (drohender) Wohnungs-losigkeit und allen Formen sozial prekärer Lebenslagen gewährt die Wärmestube kompetente Sozialberatung und praktische Unterstützung. Im Rahmen des Tagesaufenthalts bietet die Wärmestube außerdem ein kostenloses Frühstück, günstige Mittagessen, soziale Kontakte und Freizeitgestaltungsmöglichkeiten. Auch Kleidung, Schuhe und Hausrat sind in der Fundgrube preisgünstig zu haben.
Kennzahlen zum Betrieb der Wärmestube (Spendenvolumen, ausgegebene Essen, Anzahl der jährlichen Sozialberatungen, Mitarbeiterstand u.a.) finden sich in Anlage 1.
Ende 2022 wird der langjährige Leiter der Wärmestube, Wolfgang Sperber, aus Altersgründen aus dem Dienst ausscheiden. Diese Zäsur ist Anlass, das Soziale Zentrum/Wärmestube organisatorisch und personell neu auszurichten, damit es auch in Zukunft Menschen in sozial prekären Lebenslagen bei der Daseinsvorsorge unterstützen und in akuten Notlagen professionell auffangen kann.
Zentrale Idee des neuen Konzeptes ist ein funktionales Splitting, das die Leitung des Sozialen Zentrums und die Sozialberatung organisatorisch und personell voneinander trennt.
Hintergrund für diese Trennung sind zum einen komplexer gewordene soziale Problemlagen, stark ausdifferenzierte Hilfs- und Unterstützungsleistungen sowie eine hochanspruchsvolle Sozialberatung. Zum andern sind auch die Anforderungen an die Administration professio-neller Hilfeleistung durch öffentliche Einrichtungen sowie das Fundraising gestiegen und sprechen für eine spezialisierte Arbeitsteilung. Die Leitung einer Sozialeinrichtung kann nicht mehr von einer pädagogischen Fachkraft nebenher erledigt werden, sondern erfordert eigene Facherfahrung in den Bereichen Personalführung, konzeptionelle Steuerung, Fundraising, Verwaltung und Netzwerkarbeit.
Die neue Organisation des Sozialen Zentrums, das Zusammenspiel seiner Organe sowie das Leistungsspektrum sind im Funktiogramm grafisch dargestellt (Anlage 2):
a)
Die Gesamtverantwortung für das Soziale Zentrum liegt bei der Leitung. Zu den Kern-aufgaben
gehören die gesamte Organisations- und
Personalverantwortung, die
konzeptionelle Steuerung des Leistungsspektrums und der Einzelprojekte, das
Spenden-management, Öffentlichkeitsarbeit sowie Außen- und Gremienvertretungsaufgaben.
Zur Erledigung der Aufgaben sind eine mehrjährige Berufserfahrung in der
Verwaltung sowie Leitungs- und Führungserfahrung essentiell.
Ein
detailliertes Stellenprofil findet sich in Anlage
3.
b) Die sozialpädagogische
Fachkraft zeichnet verantwortlich für die gesamte Sozial-beratung und die Vermittlung praktischer
Unterstützungsleistungen, Hilfestellung zur Existenzsicherung, aufsuchende
Sozialarbeit, Mitwirkung bei der (Weiter‑)entwicklung des
Leistungsspektrums der Wärmestube einschließlich
innovativer Beratungskonzepte, Netzwerkarbeit und Kooperation.
Ein
detailliertes Stellenprofil findet sich in Anlage
3.
c)
Das
bewährte Leistungsspektrum der Wärmestube bleibt vollumfänglich
erhalten. Er-gänzt wird es aber durch ein Notfallmanagement,
das Notfallpläne sowie ein Notfalllager für schnelle, unkomplizierte Hilfe bei
Schadensereignissen unterhalb der Katastro-phenfallschwelle bereithält.
·
Sozialberatung
·
Wohnungsnothilfe
·
Tagesaufenthalt
·
Fundgrube
·
Nachbarschaftshilfe
·
Notfalllager
d)
Eine
weitere Säule des Sozialen Zentrums
sind Projekte und Partner,
die das Leistungs-spektrum des Sozialen
Zentrums ergänzt und durch Kooperationen integrierte Angebote für besondere
Bedarfe bereitstellt. Die Weiterentwicklung der Kooperationen und Projekte ist
Aufgabe der Leitung des Sozialen Zentrums.
·
Quartiersbüro
·
KSN
Innenstadt
·
Mütterzentrum
·
Freiwilligenzentrum/FZF
·
Jobcenter
·
Sozialverbände
·
Stromsparcheck
·
Lernhilfe im Quartier
e)
Der
neu zu gründende Förderverein (ehemals
Freunde der Wärmestube) ist ein
beson-derer Kooperationspartner des Sozialen
Zentrums. Er unterstützt aktiv die Spenden-akquise für das Soziale Zentrum und wirkt beratend bei
übergeordneten Fragen des Sozialen
Zentrums sowie dem Einsatz der Spendenmittel mit. Der Förderverein bestimmt
periodisch einen Vorstand (bestehend aus einer/einem Vorsitzenden sowie
mindestens zwei Beisitzerinnen bzw. Beisitzern), gibt sich eine Satzung und
einen aussagekräftigen Namen.
f)
Bis
zur Besetzung der beiden Stellen (Leitung und sozialpädagogische Fachkraft)
greift ein Übergangskonzept, das die
Öffnungszeiten der Wärmestube, ihre
Angebote und die Sozialberatung vollumfänglich sicherstellt.
Dabei
wird die Sozialberatung durch Stundenaufstockungen von zwei bereits im Kontext
der Wärmestube tätigen
sozialpädagogischen Fachkräften (Frau Furchtmann-Sittig sowie Herr
Rösner/Aufsuchende Sozialarbeit westliche Innenstadt) übernommen. Zusätzlich
unterstützt vor Ort die Verwaltungskraft bei der Erfüllung allgemeiner
Aufgaben.
Alle
in der Übergangszeit anfallenden übergeordneten administrativen Aufgaben werden
bis zur Besetzung der neuen Leitungsstelle durch den Abteilungsleiter
SzA/Wohnen (Herrn Bergsch) wahrgenommen.
g)
Als
Zeitplan für die praktische Umsetzung der organisatorischen und
personellen Neuausrichtung des Sozialen
Zentrums bietet sich – soweit von BSS und POAu insgesamt befürwortet – an:
23.11.2022 |
BSS |
Beschluss der Empfehlung, das Soziale
Zentrum organisatorisch und personell neu auszurichten |
09.12.2022 |
POAu |
Beschluss der organisatorischen Umsetzung |
Januar / Februar 2023 |
OrgA, PA |
Ausschreibung der beiden Stellen (Leitung Soziales Zentrum sowie sozialpädagogische Fachkraft) |
Februar 2023 |
SzA |
Bewerbungsgespräche |
März / April 2023 |
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Einstellung / Dienstantritt |
Finanzierung:
Finanzielle
Auswirkungen |
jährliche
Folgelasten |
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|
nein |
|
ja |
Gesamtkosten |
€ |
|
nein |
|
ja |
€ |
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Veranschlagung
im Haushalt |
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|
nein |
|
ja |
Hst.
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Budget-Nr. |
im |
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Vwhh |
|
Vmhh |
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wenn
nein, Deckungsvorschlag: |
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