Der Kulturausschuss nimmt von der durchgeführten Atelierförderung
2022/23 Kenntnis.
Im Jahr 2021 konnte mit dem Konzept „Raum für Kunst und Kultur“ zur
Förderung regionaler Kulturschaffender, für das 130.000 Euro bewilligt wurden,
erstmals eine Atelierförderung angeschoben werden. Dank des
Stadtratsbeschlusses vom 2.12.2021 konnte die Atelierförderung verstetigt
werden. Es stehen nun jährlich 15.000 Euro zur Verfügung, um professionelle, in
Fürth arbeitende Künstler:innen mit bis zu 50% der Kaltmiete zu fördern. So
können auch in diesem Jahr wieder 10 Künstler:innen im Zeitraum 01.07.2022 bis
30.06.2023 unterstützt werden.
Die Kunst- und Kulturförderung ist ein wichtiger Bestandteil um die
Arbeits- und Lebensqualität bildender Künstler:innen zu verbessern und die
Qualität, Sicherung und Neuschaffung von Produktions- und Arbeitsstätten zu
generieren. Oftmals arbeiten Künstler:innen unter prekären Bedingungen, die
nicht selten aufgrund von steigenden Miet- oder wie zur Zeit aufgrund
steigender Energiekosten entstehen. Die Atelierförderung ist daher signifikant
für die Fürther Kunstszene. Mit dieser Förderung können sich Künstlerinnen und
Künstler einmal mehr auf ihre Arbeit konzentrieren, die oftmals impulsgebend
für die Transformation unserer Gesellschaft ist. Die Atelierförderung ist
gleichzeitig eine Auszeichnung für hier arbeitende Künstler:innen.
Zu den offenen Ateliertagen „Gastspiel“, die zuletzt am 15. und 16.
Oktober 2022 stattfanden, laden Fürther Künstlerinnen und Künstler jährlich in
ihre Ateliers ein. Während dieser Kunsttage wird immer wieder deutlich, wie
hoch die Atelierdichte ist. In diesem Jahr präsentierten sich an 34
Atelierstandorten mehr als 100 Künstler:innen. Ihre Arbeit am Standort Fürth
ist profilbildend für die Stadt als „Künstlerstadt“ und ein bedeutender weicher
Standortfaktor, attraktiv für Tourist:innen und Bewohner:innen gleichermaßen.
Die Atelierförderung bedeutet ein Bekenntnis der Stadt zu Kunst und Kultur.
Fürth gewinnt damit weiter an Attraktivität als Künstlerstandort, dessen gute
Infrastruktur, die kurzen Wege und guten Austauschmöglichkeiten geschätzt
werden.
Die Jury, bestehend aus
Natalie de Ligt (kunst galerie fürth), Peter Wendl (Akademie der bildenden
Künste Nürnberg), Lutz Krutein (Kulturring C), Barbara Ohm (Fürther
Gesellschaft der Kunstfreunde) und Gerti Köhn (Kulturamt Fürth) hat folgende
Künstler:innen für die Atelierförderung 2022/23 ausgewählt:
© Anders Möhl |
Anders Möhl *1962 in Bad Hersfeld, studierte an
der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg freie Malerei. Seine
Ausstellungen waren in Polen, Nord-mazedonien und China zu sehen.
Inspirationen für seine Raum-, Klanginstallationen und Zeichnungen nimmt er
aus dem täglichen Leben. Sein Atelier ist die Luisenapotheke (A.theke) aus
dem 19. Jhd. Bei den Fürther Ateliertagen „Gastspiel“ können seine Arbeiten
immer wieder begutachtet werden. 2019 zählte er zu den Preisträgern des
NN-Kunstpreises. In der Ausstellung „Das Bernsteinzimmer – endlich gefunden“
war er Galerist und Künstler zugleich. Seine Werke waren zudem in der
Gruppenausstellung „hier geblieben! Kunst für die Stadt“ in der kunst galerie
fürth zu sehen. |
©
privat |
Hjalmar
Leander Weiss *31.12.1958 in Würzburg, trat 1985 in
die Akademie der Bildenden Künste Nürnberg ein und studierte Malerei bei
Ludwig Scharl und Georg Karl Pfahler. Im Jahr 1990 erlangte er den
akademischen Grad des Meisterschülers. Seine Maltechnik zeichnet sich durch
das Spiel mit Farbpigmenten und Drucktechniken aus. Er leitete von 1997 bis
2009 den Kulturring C und ist zudem Mitinitiator der kunst galerie fürth. In
den vergangenen Jahrzehnten erhielt er Förderpreise und Stipendien. Teile
seiner Arbeit findet man im öffentlichen Besitz wieder, wie z.B. in der
Pinakothek in München, der Artothek in Nürnberg oder in der Kunstsammlung
Erlangen. 2021 wurde sein Buch „Hier und jetzt“ - ein Bildkatalog mit Texten
von Heinz Neidel (†) veröffentlicht. |
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© Michael Matejka |
Barbara
Engelhard *1974 in Nürnberg, studierte freie
Malerei sowie Kunst und öffentlicher Raum an der Akademie der bildenden
Künste Nürnberg. Ihre Performances, Installationen und ortsspezifischen
Interventionen haben immer partizipativen Charakter und lassen neue soziale
Räume entstehen Mit ihren Bildobjekten bedient sie sich der Aneignung und
Neukodierung von alltäglichen Materialien, die sie sorgsam auswählt und in
neuem Kontext zusammenfügt. 2019 erhielt sie einen Kulturpreis
der Stadt Nürnberg, 2020 einen Kulturförderpreis der Stadt Fürth. 2021 wurde
sie mit dem Wolfram-von-Eschenbach-Preis ausgezeichnet. Im Frühjahr 2022 war
Barbara Engelhard mit ihren Werken in der kunst galerie fürth zu Gast. Zudem
war sie 2022 mit ihrer Kunstaktion „Gate NUEFUE 100“ auf dem Hallplatz zu
sehen. |
© Gerd Axmann |
Franz
U. Janetzko *1951 in Erfurt, hat Sozialpädagogik
studiert und ist seit 1981 als freischaffender Künstler tätig. Seine Arbeiten
mit Holz und Beton sind minimalistisch und originell. 2016 wurde er mit dem
Sonderpreis Kultur der Stadt Fürth ausgezeichnet. Seine Werke sind in
zahlreichen Ausstellungen zu sehen, in Nürnberg, Regensburg, Bochum und
Fürth. 2021 waren seine Arbeiten in der Kunstvilla Nürnberg zu besichtigen.
2022 war er zudem in der Ausstellung des NN-Kunstpreises vertreten und
stellte in der Galerie an der Promenade aus. Gemeinsam mit weiteren 15
Künstler:innen waren seine Werke von Juli bis Ende September 2022 in der
Jubiläumsausstellung der kunst galerie fürth „hier geblieben - Kunst für die Stadt“ zu sehen. www.fuerth.de/kunstgaleriefuerth/home/ |
© privat |
Inkyu
Park *1983 in Namyangju, Südkorea. Studierte Malerei (Bachelor of Fine
Arts) an der Chung-Ang Universität Seoul. Es folgte ein Studium und das
Diplom der Freien Kunst an der Akademie der Bildenden Künste München bei
Professor Peter Kogler. Er nahm an zahlreichen Einzel- und
Gruppenausstellungen teil. Mit einer Falttechnik kreiert er Skulpturen aus
Tetra Pak und bildet berühmte Meisterwerke wie die „Laokoon Gruppe“ nach. Er
nutzt dieses ungewöhnliche Material um auf Konsum und Verbrauch, sowie den
heutigen Wert von Material aufmerksam zu machen. Zuletzt war er im kultur.lokal.fürth
mit seiner Ausstellung „Digital Parody“ zu sehen und hat mit seiner Arbeit
„Zebrabaum“ bei der Fürther FREI LUFT GALERIE II für Aufsehen gesorgt. |
© Steffen Kirschner |
Inge Gutbrod *1963
in Nürnberg, hat an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg Malerei
studiert. Ihre Arbeiten mit ihrem Lieblingswerkstoff Wachs gibt es in
allerlei Formen und Anordnungen, mal mit, mal ohne Farbe. Sie beschreibt ihre
Arbeiten selbst als leuchtend, opak, transluzent und sinnlich. Zu sehen sind
Ihre Werke regelmäßig beim „Gastspiel“ in Fürth. Sie ist Mitglied im
Deutschen Künstlerbund, im Kulturring C und seit 2015 im Baukunstbeirat der
Stadt Fürth. Im Jahr 2021 wurde sie mit dem
Wolfram-von-Eschenbach-Kulturpreis ausgezeichnet. 2022 erhielt sie den Großen
Kulturpreis der Stadt Fürth. Sie stellt u.a. im Marburger Kunstverein, in der
Kunstvilla Nürnberg und in der Neuen Galerie Landshut aus. |
© Annette Kradisch |
Susanne
Roth *1973 in Schweinfurt, studierte an
der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg bei Prof. Hanns Herpich, sowie
an der Kunstakademie Karlsruhe bei Prof. Ernst Caramelle. Sie stellte mehrere
Male in der Oechsner Galerie in Nürnberg aus. Auch international sind ihre
Arbeiten vielbeachtet. Sie arbeitet vor allem zeichnerisch
mit alten, ungebrauchten Papieren, deren Beschaffenheit Ausgangspunkt der
Werke ist. Zwischen Naturbeobachtung und Minimalismus entwickelt sie ihre
eigenständige Kunst. Ihre Werke konnte man in Fürth 2022 in der
Gruppenausstellung „hier geblieben! Kunst für die Stadt“ in der kunst galerie
fürth sehen. |
© Privat |
Sascha
Banck *1980, studierte in Nürnberg an der
Akademie der Bildenden Künste. Die Künstlerin legt sich nicht auf einen Stil
fest, sie probiert gerne Neues aus und experimentiert unter anderem mit der
digitalen Technik oder kombiniert Malerei mit Musik und Tanz. Ihre
Inspiration zieht sie aus Fotos und Geschichten, denen sie zufällig begegnet.
2008 erhielt sie den Kulturförderpreis der Stadt Fürth. Sie nimmt regelmäßig
am „Gastspiel“ teil. 2022 illuminierte sie zur Blauen Nacht die Nürnberger
Burg. Im Rahmen der FREI LUFT GALERIE II entstand die Fassadenmalerei
„Hallo?“ am Stromhäuschen in der Hornschuchpromenade. |
© Lars Borngräber |
Ursula
Kreutz *1969 in Bergisch Gladbach, studierte
an den Akademien der Bildenden Künste in München und Nürnberg. Ihr Interesse
gilt dem experimentellen und räumlichen Zusammenführen von unterschiedlichen
Materialien mit der Fotografie. 2016 erhielt sie den
Kulturförderpreis der Stadt Fürth. Zu sehen gibt es ihre Werke bei
verschiedenen Kunst-am-Bau-Projekten. Ihr Atelier auf AEG musste sie aufgeben
und ist nun komplett nach Fürth umgezogen. Auf dem Johannisfriedhof in
Nürnberg war sie mit ihrer Ausstellung „UNENDLICH STILL“ von Mai bis
September 2022 zu sehen. |
© Privat |
Andrea
Sohler *1968 in Szatmárnémeti (Rumänien),
studierte an der Hochschule für Angewandte Künste in Budapest, sowie an der
Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg. Ihre Werke sind meist
Bildgeschichten, bestehend aus Sehenswürdigkeiten des Alltags. Mit ihrer
Fotografie lenkt sie den Blick auf die kleinen, unscheinbaren Dinge. Ihre
Arbeiten waren im Nürnberger Galeriehaus Nord und in der Kunstvilla Nürnberg
zu sehen. Auch beim Fürther „Gastspiel“ ist sie regelmäßig dabei. In der
kunst galerie fürth konnte man ihre Werke von Juli bis September 2022 sehen.
Außerdem ist sie die Initiatorin des SCHAUFENSTERs in der Theaterstraße 20,
in dem in regelmäßigem Wechsel Künstler:innen ausstellen. |
Finanzierung:
Finanzielle Auswirkungen |
jährliche Folgelasten |
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nein |
x |
ja |
Gesamtkosten |
15.000 € jährlich |
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nein |
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ja |
€ |
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Veranschlagung im Haushalt
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nein |
x |
ja |
Hst. 3000.7091.1234 |
Budget-Nr. 4100 |
im |
x |
Vwhh |
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Vmhh |
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wenn nein,
Deckungsvorschlag: |
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