Der Ausschuss für Schule, Bildung, Sport und Gesundheit empfiehlt, dass die räumliche Erweiterung der GS Adalbert-Stifter-Straße mit dem Angebot der kooperativen Ganztagsbildung (= Kombieinrichtung KoGa) gem. der von der Regierung dafür erhaltenen Planungshilfe geplant wird.
Für die konkrete Ausgestaltung des Raumprogrammes für die Erweiterung der Schule ist das zum KoGa passende Raumprogramm zu erstellen und mit der schulfachlichen Ersteinschätzung der Regierung von Mittelfanken bis zur Sitzung des FA/Stadtrates im Juli zur Beschlussfassung vorzulegen.
Die GS
Adalbert-Stifter-Straße ist die dritte der vier Grundschulen für die Phase 1
zur Erweiterung der Grundschulen:
Der Stadtrat hatte in seiner Sitzung am 27.09.2023 das Grundlagenkonzept für das
Gesamtprojekt zur Erweiterung und Sanierung der Grund- und Mittelschulen zur Kenntnis genommen, vgl. SEP/0044/2023.
Die Verwaltung wurde dazu vom Stadtrat beauftragt, die Maßnahmen zur Umsetzung der einzelnen Projekte an den entsprechenden Schulen jeweils einzeln zur Beschlussfassung vorzulegen, insbesondere mit dem - zuvor mit der Schule im Benehmen abgestimmten- Ganztagskonzept.
Aus der Gruppe der vier Grundschulen, die als erstes erweitert werden sollen, ging die GS Soldnerstraße zuerst an den Start. Über deren Raumkonzept zur Erweiterung entschied der Stadtrat in seiner Sitzung am 24.01.2024.
Als 2. Grundschule sollte die Grundschule Friedrich-Ebert-Straße mit ihren Raumbedarfen zur Beschlussfassung kommen. Aktuell dauert die Arbeit an diesem Raumprogramm noch an, das Ergebnis wird den Gremien in Kürze vorgestellt werden.
Die Arbeit am Raumprogramm der GS Adalbert-Stifter-Straße als 3. Grundschule zur Erweiterung wurde fast zeitgleich mit der GS Friedrich-Ebert-Straße begonnen.
Ein kurzer Rückblick:
Die Grundschule Adalbert-Stifter-Straße ist ebenfalls einer der Schulstandorte, bei dem Ganztagskonzept und Raumprogramm zügig abgestimmt und umgesetzt werden können. Eine Erweiterung ist direkt auf dem Schulgelände möglich, ohne dass Interimsstandorte während der Erweiterung gefunden werden müssen.
Gründe zur Erweiterung der Schule sind ihre in den Vorjahren gestiegenen und in den nächsten Jahren weiter steigenden Schülerzahlen, sowie der Bedarf an weiteren Raumkapazitäten für den Ganztag.
Entwicklung der Schülerzahlen
an der GS Adalbert-Stifter-Straße:
Die Schülerzahlen im Schulsprengel der Grundschule steigen seit Jahren an.
Zu den zukünftigen Schülerzahlen der Schule gibt es drei Prognosen mit jeweils unterschiedlichen Annahmen zum weiteren Anstieg der Schülerzahlen.
Je nachdem welcher Prognose gefolgt wird, ergeben sich höhere oder niedrigere Klassen- und Schülerzahlen.
Werden aktuell für die Planung der Erweiterung die Prognosezahlen des Staatlichen Schulamtes zu Grunde gelegt, ergeben sich die niedrigsten Prognosezahlen.
Wächst die Schülerzahl schneller als vom Schulamt prognostiziert und nähert sich den höheren Prognosezahlen der Stadt Fürth an, könnte mittelfristig die Schule zu klein geplant werden.
Es wird plädiert, dennoch mit den niedrigeren Zahlen des Staatlichen Schulamtes und der darauf abstellenden Ersteinschätzung der Regierung von Mittelfranken zum zukünftigen Raumbedarf der Schule zu planen.
Die Schule wird dadurch nicht für 20 Klassen und 493 Kinder, sondern nur für 18 Klassen und 435 Kinder geplant.
Drei Prognosen zu den
Schülerzahlen:
a) die amtliche Prognose der Schülerzahlen nach
Staatlichem Schulamt:
Die aktuellen Schülerprognose des Staatlichen Schulamtes Fürth für das Schuljahr 2023/24 ff, zeigt auf, dass die Schülerzahlen der Schule bis zum Schuljahr 2027/28 ansteigen werden und bis zum Schuljahr 2028/29 auf höherem Niveau als heute sein werden (ca. 50 Schüler/-innen mehr als im laufenden Schuljahr).
Für das Schuljahr 2029/30 rechnet das Staatliche Schulamt
mit einem noch vage geschätzten Rückgang der Schülerzahl auf ca. 430 Kinder
(zum Vergleich sind es im aktuellen Schuljahr: 401 Schüler/-innen).
Quelle:
Staatliches Schulamt gem. Mail vom 17.06.2024 an SchE
b) die Schülerprognose der Stadt Fürth, Ref. 1, SchE,
nach der kleinräumigen Bevölkerungsprognose:
Die Stadt Fürth, Ref. 1/Schulentwicklung, hat aus den Zahlen der kleinräumigen Bevölkerungsprognose des Amtes für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth (s. dazu auch Beschluss Stadtrat vom 24.03.2022, StR/141/2022) die Schülerzahlen der Grundschulen bis 2036 hochgerechnet.
Es wurde entsprechend der Vorgabe des Stadtrates davon ausgegangen, dass die mittlere Prognosevariante die Entwicklung widerspiegelt, die nach aktuellem Kenntnisstand am wahrscheinlichsten ist. In dieser Variante wächst die Bevölkerung bis 2036 auf 138.200 Personen an. Eine Annahme, die durch das seitdem eingetretene Bevölkerungswachstum fast schon heute erreicht wird.
Mit den Schülerzahlen aus der Vergangenheit und mit den daraus abgeleiteten durchschnittlichen Werten zur Einschulungsquote und Durchgangsquote wird auf die erwartete Schülerzahl der Zukunft hochgerechnet.
Bei dieser Berechnung ergeben sich ca. 490 Kinder an der GS Adalbert-Stifter im Schuljahr 2029/30 .Dies sind 60 Kinder und damit mehr als 2 Klassen mehr als bei der Berechnung des Staatlichen Schulamtes Fürth.
Legende:
Quelle: Stadt Fürth, Ref. 1/SchE, Stand 06/2024
c) die Iststandsfortschreibung der Stadt Fürth, Ref.
1/KitaGTS im Rahmen des aktuellen Berichtes zur Kindertagesbetreuung in der
Stadt Fürth -Versorgung am 31.12.2022, Perspektiven und planerische
Herausforderungen bis 2025 und 2028:
Hier
wird die Anzahl der am 31.12.2022 unter 6½-jährigen Kinder zugrunde gelegt, die
in den Jahren 2025 und 2028 zwischen 6½ und unter 11 Jahre alt sein werden.
Für das das Jahr 2028 ergibt sich als relevante Kinderzahlen
im Grundschulalter im Schulsprengel von 516 Kindern. Dieser Wert ist der
höchste Prognosewert. Er weicht vom Wert des Staatlichen Schulamtes um 83
Kinder ab bzw. um 3,44 Klassen.
Quelle: Stadt
Fürth, Ref.1 /KitaGTS, Vorlage Session KITA-GTS/0029/2024
d) das Fazit aus drei Annahmen:
Es wird zur Kenntnis genommen, dass Unterschiede in den
Annahmen der zukünftigen Schülerzahl bestehen und es keine absolut sicheren
Zahlen zu zukünftigen Entwicklungen geben kann.
Die räumlichen Auswirkungen, wenn der Annahme mit dem geringsten
Wachstum der Schülerzahl gefolgt wird, die Schülerzahl später aber schneller
und höher ansteigt, lassen sich im Raumprogramm des KoGa besser auffangen. Da
hier mehr Fläche pro Schüler/-in vorgesehen ist, entsteht im KoGa von Anfang an
bei der Erweiterung mehr Raum, so dass event. 2 -3 Klassen zusätzlich räumlich
leichter integriert werden können, ohne dass die Schule sofort wieder an
räumlichen Grenzen stößt.
Das bisherige
Betreuungsangebot im Schulsprengel Adalbert-Stifter-Straße:
Aktuell sind im Sprengel der GS Adalbert-Stifter-Straße nur
53 Hortplätze (28 im Hort „Moggerla“ und 25 Plätze in der städt. Kita V) und
242 Plätze im offenen und 88 im gebundenen Ganztag vorhanden. Die vom Stadtrat
beschlossene Zielvorgabe zur Ganztagsbetreuung von 70 % wird damit aktuell
erreicht bzw. minimal überschritten:
Quelle:
Zusammenstellung: KITA-GTS/Kita-Bau Dezember 2023, Bericht zur
Kindertagesbetreuung in der Stadt Fürth -Versorgung am 31.12.2022, Perspektiven
und planerische Herausforderungen bis 2025 und 2028, Auszug aus S. 30
Das zukünftige
Betreuungsangebot im Schulsprengel Adalbert-Stifter-Straße:
In
der Ganztagsbetreuung setzt die Stadt Fürth grundsätzlich auf den Ausbau
schulischer Angebote, um die angestrebte Versorgungsquote von 92% der Kinder im
Grundschulalter bis spätestens 2029 zu erreichen.
Ein
angemessener Auswahlmix zwischen schulischem Ganztagsangebot und Hortangebot im
Schulsprengel wird dabei allerdings angestrebt, um bedarfsgerechte
Ganztagsangebote an die Familien zu machen.
Ein Auswahlmix
ist auch zukünftig im Schulsprengel der Adalbert-Stifter-Straße kaum gegeben,
denn die Auswahlmöglichkeiten für einen Hortplatz bleiben nach wie vor gering
und die Hortversorgungsquote sinkt mit steigender Schülerzahl.
Weitere
als die 28 bestehenden Hortplätze stehen im Schulsprengel mangels geeigneter
Bauflächen weder seitens der Stadt Fürth, noch seitens freier Träger in
Aussicht.
Das Basismodel des offenen und gebunden Ganztags wäre damit
das fast ausschließliche Angebotsmodell im Schulsprengel einer der vier größten
Grundschulen im Stadtgebiet!
Grundsatzentscheidung
mit Geltung ausschließlich für die GS Adalbert-Stifter-Straße
für das Angebot der kooperativen Ganztagsbildung (= Kombieinrichtung KoGa):
Abweichend vom Basismodell des offenen und gebundenen
Ganztags soll deshalb für die GS Adalbert-Stifter-Straße das weitergehende
Angebot des KoGA an der Schule eingeführt werden.
Das KoGa-Modell vereint auf dem Schulgelände ein
ganztägiges Bildungs- und Betreuungsangebot von Schule und Jugendhilfe.
In der Kombieinrichtung des KoGa ist in erweiterten und
gemeinsam genutzten Räumen des Schulgeländes (Schulfläche und Größe 65% des
Summenraumprogrammes des Hortes) ein gemeinsames Angebot von Schule und
Jugendhilfe möglich.
Das Angebot des (insoweit weiterhin kostenfreien) gebundenen
Ganztages kann und soll seitens der Schule in der rhythmisierten Variante des
KoGa‘s fortgesetzt werden. Der gebundene Ganztag kann zukünftig zusätzlich die
Ganztagsangebote der Anschluss- und Ferienbetreuung
(kostenpflichtig) nutzen.
Die weiteren maßgeblichen Gründe, im Schulsprengel der
Adalbert-Stifter-Straße zukünftig vom Basismodell des offenen und gebundenen
Ganztages abzuweichen und das Modell des KoGa einzuführen, zeigen die
Schulleitung und die wissenschaftliche Mitarbeiterin für die „Qualität im
Ganztag“ vom KitaGTS in jeweils eigenen Stellungnahmen aus ihrer fachlichen
Sicht auf.
Das Ergebnis der Befragung der Schulfamilie zu ihren
Wünschen und Bedürfnissen wird dem Ausschuss als Tischvorlage bis 03.07.2024
zur Verfügung gestellt.
Das zukünftige Raumkonzept
der GS Adalbert-Stifter Straße zur Schulerweiterung:
Wird die kooperative Ganztagsbildung (Kombieinrichtung KoGa)
an der Adalbert-Stifter-Schule als Grundsatzempfehlung in der Sitzung des ASBSG
bestätigt, wird das sich daraus ergebende zukünftige Raumkonzept im Bestands-
und Erweiterungsbau weiter geplant.
Eine fiktive Planungshilfe der Regierung von Mittelfranken passend zu den Raumgrößen im KoGa liegt der Schulverwaltung bereits vor.
Die Ergebnisse einer Befragung an der Grundschule Adalbert-Stifter-Straße durch Kita-GTS und das Bildungsbüro der Stadt Fürth werden dem Ausschuss als Tischvorlage bis zum 03.07.2024 zur Verfügung gestellt. Befragt wurden die Schulleitung, das Lehrpersonal sowie die Eltern zur Umsetzung des kooperativen Ganztags.
Finanzierung:
Finanzielle Auswirkungen |
jährliche Folgelasten |
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Gesamtkosten |
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Veranschlagung im Haushalt
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nein |
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Hst. |
Budget-Nr. |
im |
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Vwhh |
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Vmhh |
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wenn nein,
Deckungsvorschlag: |
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Anlage_1_Pädagogische Begründung der Schulleitung für den KoGa an der GS Adalbert-Stifter-Straße
Anlage_2_Stellungnahme Kita-GTS