Die Stadt Fürth stellt für die
Schuljahre 2025/2026 und 2026/2027, vorbehaltlich der Genehmigung durch den
Finanz- und Verwaltungsausschuss, einen Stellenpool von bis zu 18
Praktikumsplätzen mit jeweils 1,0 VZÄ für den Schulversuch „KiPrax“ bereit.
Die Verwaltung wird im Falle
der Fortführung bzw. Verstetigung dieser Ausbildungsform ermächtigt, für
darauffolgende Schuljahre ebenfalls bis zu 18 Praktikumsplätze (jeweils 1,0
VZÄ) zur Verfügung zu stellen.
Die Bezahlung orientiert sich
an der Vergütung für das „Sozialpädagogische Einführungsjahr (SEJ)“ und soll ab
dem Schuljahr 2025/2026 550,00 € monatlich (brutto) betragen.
Das Staatsministerium für Unterricht und Kultus (StMUK) hat daher den Schulversuch „KiPrax – Kinderpflegeausbildung mit erhöhtem Praxisanteil“ initiiert, erstmalig beginnend zum 01.09.2025. Während grundsätzliche Voraussetzungen und Ausbildungsinhalte (inkl. Erwerb der Mittleren Reife bei erfolgreichem Abschluss) beibehalten werden, soll der Praxisanteil der Ausbildung deutlich erhöht und künftig eine Ausbildungsvergütung gezahlt werden.
Die Staatliche Berufsschule 1 (Berufsfachschule für Kinderpflege) in Fürth hat sich in Abstimmung mit Kita-GTS für die Durchführung des Schulversuchs beworben und vom StMUK den Zuschlag für die Durchführung erhalten. Die Stadt Fürth (Kita-GTS) agiert dabei zunächst als alleiniger Praxispartner für die Versuchsphase, bei einer Verstetigung dieser Ausbildungsform kommt eine Ausweitung auf andere (freie) Träger in Frage, die dann selbst einen Teil der Praktikumsplätze anbieten können.
Kita-GTS schlägt einen Pool von 18 Praktikumsstellen für KiPrax vor, diese Zahl ergibt sich aus den von den Schulen rückgemeldeten, maximalen Klassenstärken. Auch wenn vorgesehen ist, dass die Praktikantinnen und Praktikanten für die gesamte Ausbildungsdauer in ein und derselben Kita verbleiben, sollten diese Stellen pauschal ausgewiesen, also nicht von vorneherein jeweils einer konkreten Einrichtung zugeordnet werden. Dies ermöglicht eine flexible Besetzung durch Kita-GTS, so dass in Einzelfällen beispielsweise auch ein Wechsel der Einsatzorte vorgenommen werden kann.
Durch die Beteiligung an diesem Schulversuch, wird ab dem neuen Kita-Jahr in nahezu jeder städtischen Einrichtung (mit Ausnahme der Horte) mindestens ein Praktikant bzw. eine Praktikantin tätig sein, entweder im Sozialpädagogischen Einführungsjahr (SEJ), als Berufspraktikant/in (BP) oder eben in der KiPrax-Ausbildung. Bei letzterer verbleiben die Kräfte, wie erwähnt, sogar über zwei Jahre in der gleichen Einrichtung. Dadurch erfolgt von Anfang an eine enge Bindung der Auszubildenden an die Stadt Fürth als potentielle Arbeitgeberin und den Schülern bzw. Schülerinnen können diverse Möglichkeiten der Übernahme nach Abschluss der Ausbildung in Aussicht gestellt werden. Im Bereich des BP gab es in der Vergangenheit beispielsweise eine sehr hohe Übernahmequote – bis zu 80% der Praktikantinnen und Praktikanten konnten im Anschluss an die Ausbildung fest bei der Stadt übernommen werden. Kita-GTS sieht daher auch die Möglichkeit, durch die Teilnahme an der KiPrax-Ausbildung, einen weiteren Baustein zur Fachkräftegewinnung aus den eigenen Reihen zu generieren und damit dem steigenden Personalbedarf Rechnung zu tragen.
Nicht alle Absolventen werden im Anschluss eine Anstellung bei der Stadt Fürth erhalten können oder wollen. Diese Kräfte stehen dann aber dem allgemeinen Arbeitsmarkt und damit für den Einsatz bei anderen Trägern von Kindertagesbetreuung zur Verfügung.
Die Praktikumsteilnehmenden sollen einen Vertrag über 30 Std./Woche erhalten. Regelmäßig während der Schulzeit verbringen die Schülerinnen und Schüler zwei zusammenhängende Tage pro Woche á 6 Std. in der Einrichtung (immer montags und dienstags). Für die restliche Woche erfolgt eine Freistellung für die Teilnahme am Berufsschulunterricht oder anderen schulischen Veranstaltungen. Es besteht Anspruch auf Erholungsurlaub, der in schulfreien Zeiten zu nehmen ist. Das Praktikum wird mit einer monatlichen Pauschale vergütet, diese soll sich laut Empfehlung des Staatsministeriums an der des SEJ orientieren (derzeit 500 Euro monatlich).
Eine Auswertung bei den Nachbarkommunen (Nürnberg, Erlangen etc.) ergab, dass die Vergütung dort regelmäßig über 500 Euro liegt, Nürnberg rangiert derzeit bei 550 Euro im Monat. Eine tarifliche Regelung über die Höhe der Vergütung existiert nach wie vor nicht. Die aktuelle Empfehlung der Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Fachakademien für Sozialpädagogik liegt inzwischen sogar bei 650 Euro. Um hier nicht ins Hintertreffen zu geraten, sollte nach Auffassung von Kita-GTS zumindest das Niveau der Nachbarkommune erreicht und die monatliche Vergütung sowohl für das SEJ als auch KiPrax ab dem 01.09.2025 auf 550 Euro angehoben werden.
Legt man eine solche Anhebung zugrunde, ergeben sich für KiPrax -bei
durchgehender Besetzung aller Praktikumsplätze- jährliche Gesamtkosten von ca.
120.000 Euro. Diese können nach Schätzung Kita-GTS zur Hälfte über eine
Förderung des Freistaats Bayern (Personalbonus) refinanziert werden. Für die
Anhebung der SEJ-Vergütung werden Mehrkosten von maximal 5.000 Euro jährlich veranschlagt.
Der Stadt Fürth entständen somit zusätzliche jährliche Kosten von rund 65.000 Euro pro Jahr.
Finanzierung:
Finanzielle Auswirkungen |
jährliche Folgelasten ab
2026 |
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nein |
x |
ja |
Gesamtkosten |
21.700 € (in 2025) |
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nein |
x |
ja |
65.000 € |
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Veranschlagung im Haushalt
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x |
nein |
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ja |
UA 4640/4643/4645 |
Budget-Nr. |
im |
x |
Vwhh |
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Vmhh |
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wenn nein,
Deckungsvorschlag: |
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Informationen des StMUK zu KiPrax