Der Kulturausschuss nimmt Kenntnis und empfiehlt die Umsetzung der beschriebenen Eckpunkte zur Umstrukturierung im Kulturforum.
Mit Beschluss des Stadtrats vom 27.7.2022 wird das
Kulturforum zum 1.1.2023 in das Kulturamt eingegliedert.
Nach dem Beschluss des Stadtrates am 27.Juli (K/0144/2022) fanden weitere Abstimmungsgespräche zw. Ref. IV, K, Sth und Th statt, darunter eine Klausur des Kulturforum-Teams, in der inhaltliche und organisatorische Perspektiven diskutiert und entwickelt wurden. Für die nun folgenden Arbeitsschritte als richtungsweisend ist das nun überarbeitete 3-Säulen-Modell, das, eingedenk der Verlagerung der beschlossenen programmatischen Schwerpunktsetzungen, die neue Ausrichtung der Zuständigkeiten und der Belegungspraxis abbildet:
1. Säule: Das
Kulturamt bespielt das Haus mit hauseigenem Programmprofil bestehend aus
Kindertheater, Produktionen mit der freien Kulturszene sowie Gastspiele in den
Bereichen Schauspiel/Tanz/Musik/Cross-Over. Das Kulturforum ist Festivalzentrum
für das internationale Klezmer Festival & Jewish Music Today / das
internationale figuren.theater.festival / das Literaturfestival LESEN!
2. Säule: Das
Stadttheater hat ein Vorbelegungsrecht für 80 Tage/Spielzeit.
3. Säule: Externe
Vermietungen: Die Kinokooperative Uferpalast ist fester
externer Mieter des Kinosaals. Im Juli/August nutzt sie den Hof für Kinoabende.
Auf Anfrage werden die Räumlichkeiten des Kulturforums (Große Halle, Kleiner
Saal und Hof) an weitere externe Mieter vergeben.
Unter Beachtung der vordringlich einzuleitenden personellen
Weichenstellungen und entlang der in der Sitzung des Kulturausschusses am 2.
Juni 2022 dargestellten Eckpunkte wurden folgende Arbeitsschritte
identifiziert:
- Besetzung der Stelle 41430 „Leitung Kulturforum“
zum nächstmöglichen Zeitpunkt
- Überprüfung der Aufgaben und der Verantwortlichkeiten des technischen Personals
- Erarbeitung eines Konzeptes zur Zusammenarbeit mit dem Stadttheater
- Erstellen eines neuen Konzepts für die Öffentlichkeitsarbeit
- Erarbeitung eines Vermietkonzeptes
- Anbindung an das städtische LAN
Besetzung der Stelle 41430 „Leitung
Kulturforum“ zum nächstmöglichen Zeitpunkt
Die bisherige Stelle 41430, die dem Kulturamt zugeordnet ist und die Programmgestaltung beinhaltet, erhält mit der Neubesetzung die Funktionsbezeichnung „Leitung Kulturforum“. Mit der Etablierung einer Leitungsstelle im Kulturforum sollen die Organisations- und Kommunikationsabläufe, die durch die Aufbauorganisation seit 2009 beeinträchtigt waren, optimiert werden.
Das Bewerbungsverfahren für die Stelle läuft, Bewerbungsschluss war der 3.10.22. Es haben sich 26 Bewerber:innen auf die Stelle beworben, 22 Bewerber:innen erfüllen lt. Personalamt die notwendigen Voraussetzungen. Die Auswahlgespräche finden Anfang November statt. Auf anliegende Stellenausschreibung wird verwiesen.
Die/der neue Stelleninhaber:in soll das Team wieder zusammenführen sowie in Absprache mit der Leitung des Kulturamtes und in Zusammenarbeit mit OrgA Stellenbeschreibungen aktualisieren. Darüber hinaus erstellt sie/er, zusammen mit dem Team, ein ansprechendes Profil für das hauseigene Programm, das sich an kulturpolitischen Zielsetzungen orientiert, der kulturellen und ästhetischen Bildung dient und die Förderung der freien Kulturszene im Blick hat.
Der/dem Stelleninhaber:in obliegt die Programmplanung, sie/er repräsentiert das Haus nach außen, ist verantwortlich für die Vermarktung des Gesamtkonzepts, welches die Vergabe der Räume an das Stadttheater sowie an externe Mieter:innen vorsieht. Darüber hinaus ist die Leitung verantwortlich für den sicheren Betrieb des Hauses (Betreiberhaftung).
Überprüfung der
Aufgaben und der Verantwortlichkeiten des technischen Personals
Um zu gewährleisten, dass das Kulturforum zeitgemäß betriebsfähig ist, muss die Stundenzahl des technischen Personals schrittweise an den zunehmenden Bedarf angepasst werden. Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass der Stellenplan seit Gründung des Kulturforums nicht mehr an die wachsende Anzahl technischer Anlagen, an neue Räumlichkeiten sowie die rechtlich verpflichtenden Prüf- und Dokumentationspflichten angepasst wurde. Im Rahmen des Stellenplans 2023 wurden daher eine Stundenaufstockung im technischen Bereich um 20 WAS beantragt. Zudem erfolgt gemeinsam mit OrgA eine Überprüfung und Optimierung der Aufgabenerfüllung im technischen Bereich, insbesondere bezüglich der Zusammenarbeit mit GWF.
Um der Nachfrage nach externen Vermietungen gerecht werden
zu können, ist geplant im Rahmen des Stellenplans 2024 eine weitere Erhöhung
des Stundenkontingents für das technische Personal zur Beantragung vorzusehen.
Externe Mieter:innen müssen technisch betreut werden. Laut
Versammlungsstättenverordnung muss zudem der Betreiber oder ein/e Vertreter:in
des Betreibers bei jeder Veranstaltung anwesend sein.
Um dem Fachkräftemangel im Bereich des technischen Personals entgegenzutreten, wird eine zweite Ausbildungsstelle für Veranstaltungstechnik eingerichtet werden, die über den gesamtstädtischen Haushalt finanziert werden soll. Eine entsprechende Beschlussvorlage lag dem POA am 14.10.2022 vor und wurde einstimmig beschlossen.
Zwischen Stadthalle, Stadttheater und Kulturforum soll weiterhin die Ausleihe von technischem Material stattfinden. Eine gemeinsame Bestandsaufnahme und eine grundlegende Vereinbarung über den Schadensfall sind geplant.
Perspektivisch wird sich darüber hinaus die Anzahl notwendiger Reparaturen erhöhen, da die meisten technischen Anlagen nun ein Alter von rund 20 Jahre erreicht haben.
Erarbeitung eines
Konzeptes zur Zusammenarbeit mit dem Stadttheater
Das Stadttheater bleibt auch im überarbeiteten 3-Säulen-Modell Hauptmieter des Kulturforums. Um das Profil des Hauses nach außen zu stärken, ist ein Gesamtkonzept notwendig, das nicht nur die Veranstaltungen des Kulturforums mit Kindertheater, Produktionen und Gastspielen der freien Theater-, Tanz- und Musikszene mitdenkt, sondern auch die Veranstaltungen des Stadttheaters einbezieht. In Zusammenarbeit mit der neuen Intendanz des Stadttheaters sollen Kooperationen geprüft und in einem entsprechenden Konzept festgehalten werden.
Erstellen eines neuen
Konzeptes für die Öffentlichkeitsarbeit
Das hauseigene Programm des Kulturforums wird über die Website www.kulturforum.fuerth.de sowie
über das alle zwei Monate erscheinende Programmheft beworben. Darüber hinaus gibt
es seit 2009 die gemeinsame Anzeige von Stadthalle und Kulturforum mit dem
Slogan „ZWEI Veranstaltungshäuser – EIN starkes Konzept“. Da Stadthalle und
Kulturforum keine Ansätze für eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit mangels
gleicher Zielsetzungen sehen, wird diese Anzeige zum Ende des Jahres 2022
eingestellt. Eine verstärkte Zusammenarbeit der Nutzenden des Hauses
(Kulturamt/Kulturforum, Stadttheater, Uferpalast und Gastronomie) in Bezug auf
die Öffentlichkeitsarbeit soll zusammen mit der neuen Leitung des Kulturforums
und der neuen Intendanz des Stadttheaters überlegt werden. Zusammen mit dem
Team soll ein Werbekonzept erstellt werden, das das Profil des Hauses nach
außen hin einladend zur Geltung bringt.
Erarbeitung eines
Vermietkonzeptes
Im überarbeiteten 3-Säulen-Modell entstehen Spielräume für Vermietungen der Räume des Kulturforums an externe Kund:innen (Firmen, Verbände, o.ä.) für geschlossene Veranstaltungen, die durch ein modernes, ansprechendes Vermietkonzept zu erschließen sind. Außerdem sind Angebote vorstellbar, die das hauseigene Kulturprogramm mit Gastronomie vermarkten. Ausgeschlossen sind Vermietungen für öffentliche Kulturveranstaltungen, wenn damit eine Schwächung des Profils des Hauses einhergeht oder eine Konkurrenzsituation zu bestehenden Kulturanbietern im Stadtgebiet entsteht. So kann das Haus z.B. nicht für Konzerte, Musicals, Theater- und Tanzproduktionen, Ausstellungen und Partys vermietet werden. Die Stadthalle hat sich bereiterklärt, weiterhin öffentlich darauf hinzuweisen, dass das Kulturforum gemietet werden kann.
Anbindung an das
städtische Verwaltungsnetz Local Area Network (LAN) der Stadt Fürth
Die Computerarbeitsplätze des Kulturforums sind bislang nicht an das städtische Verwaltungsnetz angebunden. Um eine reibungslose und transparente Kommunikation zu ermöglichen, ist es notwendig, die vorhandenen Arbeitsplätze innerhalb der Stadt zu vernetzen. ITK erarbeitet hierzu ein Konzept und erstellt eine Kostenkalkulation.
Übergangszeit und
Ausblick
Die bisherige Programmplanerin wird voraussichtlich ab Mitte Januar in Altersteilzeit gehen. Bis die neue Leitung des Kulturforums ihren Dienst aufgenommen hat, wird das Haus für einen gewissen Zeitraum kein hauseigenes Programm planen und zeigen können. Eine Ausnahme bildet das Kinderprogramm, das sich als feste Säule des Kulturforums etabliert hat und weiterhin bis zu viermal im Monat stattfinden wird. Stadttheater und Kulturamt werden die Übergangszeit mit eigenen Programmen gestalten, so finden z.B. die beiden jeweils 10-tägigen Festivals des Kulturamtes „internationales figuren.theater.festival“ und „LESEN!“ im Mai/Juni/Juli 2023 im Kulturforum statt, das Stadttheater hat das Kulturforum in dieser Zeit stärker als sonst belegt. Für Vermietungen stehen noch Resttage zur Verfügung. Die oben angesprochenen Konzepte werden Kulturausschuss zur Kenntnisnahme vorgelegt.
Finanzierung:
Finanzielle
Auswirkungen |
jährliche
Folgelasten |
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nein |
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ja |
Gesamtkosten |
€ |
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nein |
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ja |
€ |
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Veranschlagung
im Haushalt |
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nein |
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ja |
Hst.
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Budget-Nr. |
im |
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Vwhh |
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Vmhh |
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wenn
nein, Deckungsvorschlag: |
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Stellenausschreibung Leitung Kulturforum